Falkenberg
14.05.2024 - 13:23 Uhr

Junge Wähler stimmen sich in der Burg Falkenberg auf die bevorstehende Europawahl ein

Frieden, Demokratie und Umweltschutz: Das waren wichtige Schlagworte beim Jugend-Talk zur Europawahl in der Burg Falkenberg. Dazu gab es eine Spezialität aus einem europäischen Nachbarland.

Am Sonntag, 9. Juni, ist in Deutschland die Europawahl, bei der erstmals auch die 16-Jährigen ihre Stimme abgeben dürfen. Aus diesem Grund standen bei einer Veranstaltung im Kapitelsaal in der Falkenberger Burg die Jungwähler im Mittelpunkt. Der Kapitelsaal, den man sich dafür gesichert hatte, war mit rund 40 Besuchern nahezu voll besetzt.

Fünf politische Vertreter waren zum Jugend-Talk gekommen: MdL Martin Scharf aus Neunburg vorm Wald (Freie Wähler), MdL Cemal Bozoglu aus Augsburg und MdL Laura Weber aus Weiden (beide Bündnis 90/Die Grünen), der Kandidat für das EU-Parlament Adrian Käß aus Friedenfels (CSU) sowie MdEP Thomas Rudner aus Regensburg (SPD). Judith Rubatscher, Journalistin beim Bayerischen Rundfunk, moderierte den Jugendtalk, den der Kreisjugendring Tirschenreuth zusammen mit dem Bezirksjugendring Oberpfalz organisiert hatte.

Der Vorsitzende des Bayerischen Jugendrings, Philipp Seitz, strich heraus: "Die Jugendlichen werden derzeit mit vielen Krisen konfrontiert." Es sei deshalb wichtig, in die Jugendarbeit zu investieren, denn damit, so betonte Seitz, investiere man auch in die Demokratie.

Auch etliche Erstwähler kamen

Bei der Gesprächsrunde standen Europa als Kernthema, die Demokratie im Speziellen und natürlich der Friede in Europa im Mittelpunkt. Bei den Fragen zum Umweltschutz, dem dritten Punkt, sollten sich die Jugendlichen verstärkt einbringen. Doch nur ein einziger, Caylon Voyle aus Mitterteich, meldete sich zu Wort. Mit kritischen Worten äußerte er sich zur Energiepolitik und machte auch das Abschalten der deutschen Kernkraftwerke zum Thema.

Unter den Gästen waren neben vielen jungen Wählern auch knapp 15 Jugendliche, die erstmals bei einer politischen Wahl ihre Stimme abgeben dürfen. Drei von ihnen, Caylon Voyle, Sophie Härtl und Paula Günthner, übernahmen nach der offiziellen Gesprächsrunde, unterstützt von weiteren Helfern, die Vor- und Zubereitung der versprochen Crêpes. Trotzdem waren die drei Erstwähler bereit, sich in einer Arbeitspause kurz den Fragen von Oberpfalz-Medien zu stellen. Der 18-jährige Industriemechaniker in Ausbildung, Caylon Voyle aus Mitterteich, versicherte, dass er auf jeden Fall an der Wahl teilnehmen werde und sich auch entsprechend informiere. "An sich aber ist die Europawahl, die ein Teil der Demokratie ist, für mich nichts Besonderes."

"Europawahl ist spannend"

In Großensterz bei Mitterteich lebt Sophie Härtl. Sie ist 17 Jahre alt und Schülerin der FOS in Marktredwitz. "Die Europawahl ist für mich schon spannend", sagt sie. "Ich fühle mich wie erwachsen."

Paula Günthner macht eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement und ist neugierig auf die Wahl. An welcher Stelle sie ihr Kreuzchen setzen werde, wisse sie noch nicht, erzählt sie. Ein wichtiges Thema wäre für sie, da sie auf den ÖPNV angewiesen ist, die Verbesserung der Abfahrts- und Ankunftszeiten der öffentlichen Verkehrsmittel. Aber dieses Thema kann sie bei der Wahl kaum voranbringen, da das Europäische Parlament nicht dafür zuständig ist.

Hintergrund:

Europawahl

  • Was?Die Wahl der Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP). Sie vertreten die Interessen der EU-Bürger auf europäischer Ebene.
  • Wann: Von 6. bis 9. Juni. In Deutschland ist am Sonntag, 9. Juni, Wahltag.
  • Wie viele Stimmen hat man? Eine. Mit dieser einen Stimme wählt man eine Partei oder eine politische Vereinigung.
  • Wer darf wählen: Erstmals bereits alle Bürger ab 16 Jahren.
  • Wie oft wird gewählt? Alle fünf Jahre. Die letzte Wahl fand 2019 statt.
  • Besonderheit: Das Europäische Parlament ist die einzige direkt gewählte transnationale Versammlung der Welt.
  • Wie viele Abgeordnete werden gewählt? Insgesamt 720, 15 mehr als bei der letzten Wahl. Deutschland stellt mit 96 Abgeordneten die meisten, Malta mit 6 die wenigsten. Quelle: www.europarl.europa.eu
 
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