Mit bangen Blicken sehen die Bio-Bauern am Sonntagfrüh in den wolkenverhangenen Himmel. Es hat ziemlich viel geregnet in der Nacht. Doch gegen 11 Uhr spitzt sogar die Sonne durch die Wolkendecke. Und zahlreiche Besucher kommen, um das Angebot der rund zwei Dutzend Händler zu begutachten. Und viele kaufen auch fleißig ein.
Die Bio-Meile der Steinwald-Allianz lockt trotz des Regenwetters am Sonntag viele Besucher nach Falkenberg. Zeitweise bildete sich an einigen Ständen sogar lange Schlangen. Auf der Bio-Meile der Steinwald-Allianz wird im Gegensatz zu vielen anderen Märkten ausschließlich Bio-Ware aus der Region angeboten. Dazu gibt es ein Unterhaltungsprogramm. Geboten wird zudem ein Vortrag über Sinn oder Unsinn von Rinderzucht im Zeichen des Klimawandels, Mutige dürfen auf den Burgfelsen hinaufklettern - gut gesichert versteht sich. Außerdem gibt es für die Kinder eine Hüpfburg in Form eines Traktors.
Auch Ehrengäste besuchen Markt
Auch etliche Ehrengäste finden sich zur Eröffnung ein, darunter Steinwald-Allianz-Vorsitzender Bürgermeister Johannes Reger aus Erbendorf, MdL Tobias Reiß, Landrat Roland Grillmeier, Bürgermeister Bernd Sommer aus Waldsassen als Vertreter der Ikom Stiftland, Repräsentanten aus Land- und Forstwirtschaft mit Landwirtschaftsdirektorin Kerstin Walch sowie eine Abordnung vom Amt für ländliche Entwicklung. Ziel der Veranstaltung ist die Vorstellung der Öko-Modellregion Steinwald mit ihrer großen Bandbreite an Bio-Produkten. Die Meile soll die Öko-Region erlebbar machen.
Schon um die Mittagszeit strömen - zur Freude der Organisatoren - die Besucher von allen Seiten heran. Am Stand, an dem es Bio-Burger gibt, und bei einer Kaffeerösterei, an der frisch gebrühter Bio-Kaffee gekauft werden kann, bilden sich zeitweise sogar Schlangen. Das Publikum ist offen für den Bio-Markt. Viele beteuern, dass sie auch unterm Jahr Öko-Produkte beim Einkaufen bevorzugen. Die Leute konsumieren aber nicht nur. Sie interessieren sich für die Herstellung, stellen Fragen und nehmen in großen Taschen etliche Einkäufe mit nach Hause. Das zaubert manchem Händler ein Lächeln ins Gesicht, denn Bio-Ware, heißt es doch sonst oft, sei viel zu teuer.
An diesem Sonntag ist in Falkenberg nichts von Energiekrise und Sparboom zu spüren. Bio-Nudeln gehen gut, Backwaren und Kuchen werden nicht verschmäht, mancher Gast versorgt sich mit ausreichend Bio-Gemüse für die kommende Woche, und die kulinarischen Schmankerln, die man gleich essen kann, sind eh der Renner schlechthin.
Vortrag über Rinder
Obwohl es unterhalb der Burg recht lebhaft zugeht und es auch viel zum Schauen gibt, finden zahlreiche Besucher dennoch Zeit für den Vortrag von Agraringenieur und Demeterberater Ulrich Mück, der über "Rinder - Klimakiller oder unersetzbar?" referiert. Anhand wissenschaftlicher Ergebnisse erläutert Mück, warum Rinder für nachhaltigen Landbau unverzichtbar sind und skizziert eine Ernährungsweise, die für eine Agrar- und Ernährungswende notwendig sei.
Auf dem Bio-Betrieb von Josef Schmid im nahen Seidlersreuth können Interessierte an diesem Tag einen Bio-Bauer live erleben. An der Bio-Meile in Falkenberg beteiligen sich neben dem Steinwald auch die Öko-Modellregion Stiftland, Siebenstern und Naturparkland Oberpfälzer Wald. Ein Wermutstropfen ist es, dass am Nachmittag auch Regenschauer das Markttreiben trüben. Die Besucher trotzen mit Regenschirmen und -jacken dem Nass und nehmen es gelassen, vielleicht auch, weil der Regen zum Wachsen der Produkte sehr wichtig ist.
Bio-Meile
- Veranstalter: Steinwald-Allianz
- Motto: "Erleben, genießen, einkaufen"
- Markt-Beschicker: Betriebe aus den Öko-Modellregionen Steinwald, Stiftland, Siebenstern und Naturparkland Oberpfälzer Wald
- Programm: Regionale Produkte, Vorträge, Bio-Hofführung und Informationen zum Öko-Landbau
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