Die Polizeipuppenbühne war zu Gast bei einem spannenden Seniorennachmittag, zu dem Burgmanagerin Teresa Fischer zusammen mit Albert Üblacker vom "Forum Falkenberg - Freunde der Burg" eingeladen hatten. Vor und hinter der kleinen Holzbühne agierten die Polizeihauptkommissare Helmut Fritsch und Georg Hüttner, die sich neben ihren beruflichen Hauptaufgaben auch als begeisterte Handpuppenspieler- und Sprecher engagieren. Ergänzt wurde das Duo von Polizeihauptmeister Thomas Nörl.
"Mit 66 Jahren"
"Ziel ist es, den Kontakt zwischen der Polizei und der Bevölkerung weiter zu festigen", betont Albert Üblacker, selbst Polizeibeamter im Ruhestand. "Ich freue mich, dass auch weitere Kollegen gekommen sind", begrüßt er zudem den Weidener Polizeidirektor Klaus Müller, der sich in Begleitung des Tirschenreuther Polizeihauptkommissars Hubert Bauer unter den zahlreichen Gästen einen Platz gesucht hatte.
"Wie lange ist es schon her, dass Sie in einem Puppentheater waren?", fragte Georg Hüttner seine Zuschauer. Hüttner hatte seine Gitarre mitgebracht: "Theater und Musik gehören zusammen", stimmte der uniformierte Beamte das Udo-Jürgens-Lied "Mit 66 Jahren" an. Jeder, der wollte, durfte mitsingen. Endlich wurden Erna und die weiteren Darsteller vorgestellt. Die sympathische Dame ist die Hauptperson in einem Stück, das von den Gefahren erzählt, die im Alltag auf ältere Leute warten. Täglich besucht wird die alleinstehende Rentnerin, die in einem Häuschen am Stadtrand lebt und regelmäßig ihre Blumen gießt, von ihrer freundlichen Nachbarin.
Dubiose Verkäufer
Eines Tages läutet das Telefon. "Ich habe in einem Preisausschreiben gewonnen", stellt sich Fall Nummer 1 als gemeiner Betrug, der Hauptpreis als eher minderwertig dar. "Ich war heute bei der Bank, um die Rente abzuheben", erzählt Erna den ungeduldigen "Gästen" von der angeblichen Lotteriezentrale. Doch bald verschwindet das vorher geholte Geld in deren Aktentaschen. Die Kaffeefahrt in ein entlegenes Landgasthaus wird im nächsten Fallbeispiel zu einem teuren Erlebnis. Zu guter Letzt zeigt Harald Fritsch vor der Bühne und als Verkäufer klangvoller bunter Pillen-Produkte ("Preiswerter können Sie sich ihre Gesundheit nicht erkaufen"), wie man den Teilnehmern einer Kaffeefahrt das Geld aus der Tasche zieht. "Wer nichts kauft, wird auch nicht nach Hause gefahren", droht der freundliche Polizeibeamte aus Wiesau in seiner dubiosen Verkäuferrolle.
Misstrauisch bleiben
"Wie hätte man die Taten verhindern können?", wurde am Ende der rund einstündigen Vorstellung gefragt. "Lassen Sie keine Fremden in Ihr Haus", lautete nur eine von vielen Empfehlungen. "Am besten bitten Sie die fremden Besucher in ein Gasthaus, laden Sie Bekannte dazu", warnte das Puppenspieler-Trio davor, ein Gespräch in eigenen Wohnung zu führen, schon gar nicht ohne Begleitung. Vorsicht auch beim "Enkeltrick". Die nachgestellten Kniffe der Taschendiebe sorgten für Verblüffung.
"Wir möchten Sie nicht ängstigen", fassten die puppenspielenden Beamten zusammen. "Wir wollen Sie sensibilisieren. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an die Polizei. Bleiben Sie misstrauisch!" Im Dialog mit den Senioren wurden viele Fragen geklärt. Weitere wertvolle Tipps nahmen die Veranstaltungsgäste mit auf den Nachhauseweg.
Puppenbühne seit 1999 unterwegs
Die Weidener Polizeipuppenbühne ist neben der in Nürnberg und München die dritte in Bayern. Im Dezember 1999 entschlossen sich drei Polizeibeamte der Inspektion Weiden, die Verkehrserziehung auf spielerische Weise darzustellen. Zielgruppe waren zunächst nur Kinder. Nach den Erfolgen reifte die Idee, auch ein Stück für Senioren zu verfassen. In "Erna" werden mit Handpuppen Haustürtricks, betrügerische Telefonanrufe, Straßen- und Handtaschenräuber und Kaffeefahrten spielerisch behandelt. Ansprechpartner für Auftritte ist die Hauptkommissar Georg Hüttner, Telefon 0961/401344).
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