Ziel der Wanderung war der Kalvarienberg, der vom Soldatenbund Falkenberg in den zurückliegenden Monaten umfangreich neu gestaltet worden war. Darüber informierte Soldatenbund-Vorsitzender Hermann Meier. Er erklärte, dass die frühere Nutzung der Kalvarienberg-Anlage - in alten Dokumenten als Ödung bezeichnet - weit zurückverfolgt werden könne.
Der Falkenberger Chronist Anton Mayr ließ in den Jahren 1823 bis 1827 die noch heute bestehende Ölbergkapelle mit Kreuzweg errichten. Zitronenhändler aus dem Krainer Land (im früheren Jugoslawien) kümmerten sich um die Anpflanzung. In den 1930er Jahren wurde unter der Federführung des Verschönerungsvereins, heute Oberpfälzer Waldverein (OWV), das Ehrendenkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges auf Veranlassung von Professor Dr. Albert Lang (geboren in Falkenberg) errichtet. Die Kreuzigungsgruppe gestaltete ein Bildhauer aus Burglengenfeld. Die Einweihung fand am 3. Juni 1934 statt. Schließlich wurde in den 1950er Jahren, wiederum unter Federführung des Verschönerungsvereins, das Mahnmal für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges errichtet und am 24. August 1952 eingeweiht. Obwohl die Errichter feierlich gelobt hatten, für den Erhalt und die Pflege zu sorgen, machten inzwischen große Bäume und Sträucher eine umfangreiche Auslichtung und Erneuerung der Bauten erforderlich.
Diese Aufgabe übernahm der Soldatenbund mit Unterstützung des OWV. Bäume wurden gefällt, es wurde gepflastert, eine Treppenanlage unter Leitung von Peter Bork völlig neu aufgebaut, der Kreuzweg ausgebessert und schließlich eine Bank mit Tisch zum Ausruhen errichtet. Heute wird der Kalvarienberg - mit Ausblick über den Ort - vom OWV für die alljährliche Waldweihnacht, von der Kolpingsfamilie für die Kreuzweg-Feier und vom Soldatenbund für ein Gedenken an die Gefallenen anlässlich des Volkstrauertags genutzt.
So eingestimmt gab Martha Fahrnbauer ein Gedicht zum Besten, das vor über 60 Jahren bei der Einweihung des Mahnmals zu Ehren der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs vorgetragen worden war. Am Rückweg wurde ein Waldgeist herbeigerufen. Mit wilden Gesten und einem Gedicht beeindruckte er die Teilnehmer. Über den Jägersteig ging es vorbei am Steinzeitfernrohr, aufgestellt vom OWV nach Plänen und Ausführung von Dieter Luksch, hinab zur Waldnaab. Der Ausflug endete am Marktplatz beim "Wirtsimer". Organisator der Wanderung, Albert Üblacker, stellte in der Wirtsstube beeindruckt fest: "Der Kalvarienberg hat verdient, als Rundwanderweg einbezogen zu werden".
Gedicht zum Kalvarienberg
Mit einem passenden Gedicht überraschte Sabine Bauer am Kalvarienberg:
Von Menschenhand errichtet, von Menschenhand zerstört.
Von Menschen fast vergessen, die Ruinen hier am Berg.
Von Lianen fest umschlungen seit vielen Generationen schon.
Kein Gebet ist mehr erklungen, kein innig flehend Ton.
Und doch sie lebten weiter im grünen Waldgehweg,
nur schwerlich zu erreichen auf einem schmalen Weg.
Nun ist der Kalvarienberg neu erstanden, wie einst, in stolzer Pracht.
Sollen Menschen neu bewegen zu Einkehr und Bedacht.
Wenn's Menschen auch gut geht, schadet öfter kein Gebet.
Steig den Kalvarienberg ruhig höher, bist dem Herrgott dann auch näher.
Ruh dich aus dort in Gedanken, wenn die Menschen auch viel zanken, bist allein mit dir.
Hast du aber Leid und bist in Nöten, wird ein Gebet dich trösten.
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