Falkenberg
13.04.2022 - 10:41 Uhr

Trommelwirbel zur Ausstellung von Jeff Beer in Burg Falkenberg

Jeff Beer feiert am 19. April seinen 70. Geburtstag. Der Markt Falkenberg, wo Beer im Gemeindeteil Gumpen lebt, würdigt den Künstler mit einer Ausstellung, die im Kapitelsaal der Burg eröffnet wurde.

Musiker, Komponist, Maler, Grafiker, Fotograf, Bildhauer und Autor: Jeff Beer ist nicht nur mehrfach begabt. Der Künstler ist auch heimatverbunden. Als Lebensmittelpunkt wählte er nicht etwa Paris, New York oder Sankt Petersburg, wo er sich zu Studienzwecken aufhielt. Seit mehr als drei Jahrzehnten lebt Beer im kleinen Dorf Gumpen bei Falkenberg. Dort hat er ein einst verlassenes Bauernanwesen zu einem Ort der Begegnung und einem Mittelpunkt für Kunst, Musik und Sprache umgestaltet.

„Jeff Beer ist anders, eigen, humorvoll und ein wenig geheimnisvoll.“ Bürgermeister Matthias Grundler, der so den Vater seiner Schulfreundin Raphaela darstellte, freute sich über die Schätze, die man vor der eigenen Haustüre habe. „Mitterteich und Falkenberg verbinden der Zoigl und Jeff Beer.“ Die Burg Falkenberg sei eng mit dem früheren Botschafter Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg verbunden. „Mit Jeff Beer zieht heute auch ein Hauch von Weltkultur hier ein“, sagte das Gemeindeoberhaupt vor zahlreichen interessierten Gästen.

An anderer Stelle seiner Rede beleuchtete Grundler die Vita und das Wirken des Wahl-Falkenbergers. Eine Krönung sei vor drei Jahren die Nominierung für den Bayerischen Kunstpreis gewesen. „Jeff Beer ist ein Künstler - in gewissem Sinne auch ein Lebenskünstler mit einem großen Anspruch an sich selbst.“ Mit kontinuierlicher Beobachtung des unmittelbaren Lebens- und Wahrnehmungsraumes reiften die erfolgreichen Foto-Zyklen. "Wir sind stolz, dich bei uns zu haben.“

In den Mittelpunkt der Eröffnungsveranstaltung rückten zunächst noch nicht die in der Burg gezeigten Exponate. Zur heimlichen Protagonistin wurde ein Lebewesen mit dem Namen Sylvia Atricapilla. Das fröhliche Lied einer kleinen Mönchsgrasmücke, so die deutsche Bezeichnung, animierte Jeff Beer, deren Melodien festzuhalten. Und so gab es eine Ouvertüre durch den Künstler.

Jeff Beer versuchte, jeden der Ausstellungsgäste persönlich zu begrüßen. Er sprach auch über die persönlichen Erfahrungen bei der Fertigung seiner Werke. Inspiriert werde er von der Natur und kleinen Situationen. Die Materialien, um daraus Kunstwerke zu formen, finde er manchmal an ungewöhnlichen Orten. „Für mich ist der Schrottplatz ein Konvolut, auf dem alle geometrischen Formen vorhanden sind. Das ist das Interessante daran.“ Die Schweißtechnik könne jeder erlernen. „Dass man damit auch Gebärden gestalten kann, war für mich eine große Herausforderung.“

„Darf ich noch ein Stück spielen?“, bat er schließlich noch einmal um Aufmerksamkeit für sich und die große Trommel. Den Auftakt zur Ausstellung in Falkenberg beschrieb Bürgermeister Grundler auch als eine „Reise durch den Trommelwirbel“. Die Ausstellung kann in den kommenden Monaten immer sonntags ab 14 Uhr im Rahmen von Burgführungen besucht werden.

 
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