Die Sympathiebekundungen für den katholischen Geistlichen Michael Hoch hatten bereits begonnen, als er im Frühjahr seinen Wechsel nach Burgweinting bei Regensburg bekanntgab. "Danke für 14 Jahre", pinselten junge Leute in der Walpurgisnacht auf eine schmale Straße. "Bleiben Sie halt da", wurde Michael Hoch ein ums andere Mal gebeten. Denn mit ihm gab es einen Vertrauten, den man nicht missen wollte.
Nun kam das "Servus". Nicht leise, wie es in einem Lied heißt. Die Vereine marschierten samt der Blaskapelle auf, Hunderte von Gläubigen füllten die Kirche St. Albertus Magnus. Als die Menschenmenge immer größer wurde, verdeutlichte sich: Da ging einer, der seit 14 Jahren Zuneigung genoss und seine ihm am Herzen liegende Botschaft in einer Art verkündete, die das freundliche Wort in den Vordergrund stellte. Und so mancher wünschte sich laut: "Wenn die Kirche doch mehr solcher Leute hätte."
Mit Musik und Beifall
Der Festgottesdienst geriet zur Dankabstattung. Fleißige Hände hatten im Gotteshaus einen Teppich aus Blumen, Gräsern, Holzspänen und Steinmaterial gestaltet. "Neue Wege gehen", stand inmitten dieser glanzvoll zusammengestellten Matte. Doch vor den neuen Wegen führten Hochs Schritte noch einmal zum Dürnsrichter Altar. Begleitet wurde er dabei von dem aus Wolfring stammenden Geistlichen Martin Neidl und von Ruhestandsseelsorger Hans Schächtl.
Die Kapelle spielte auf der Empore, der Kirchenchor sang das "Gloria in excelsis deo" und die vielköpfige Ministrantenschar sammelte sich um einen Mann, den alle mochten. Zum Schluss setzte Beifall ein, der sich zum stehenden Applaus für Michael Hoch weitete. Das hatte die Kirche in ihrer doch nun schon 60-jährigen Geschichte noch nie erlebt.
"Es war eine Ehre"
Als die letzte Predigt verklungen war, ergriff Michael Hoch außerplanmäßig das Wort. Er blendete zurück auf seine Amtszeit, lobte alle Mitarbeiter, die Pfarrverwaltung, den Pfarrgemeinderat, dankte geistlichen Mitbrüdern. Dabei wurde spürbar, wie schwer dieses "Adieu" für den gebürtigen Straubinger war.
In der benachbarten Schulturnhalle bestand danach Gelegenheit zum persönlichen Abschied. Abermals blieb kein Stuhl frei, kamen mehrere Hundert Gemeindebürger. Was ihnen auf den Lippen lag, formulierte Pfarrverwaltungsvorstand Günther Schießl so: "Es war mir eine Ehre." Dann ließ Schießl anklingen: "Vor 14 Jahren habe ich Ihnen gesagt, dass das Vertrauen ein Fundament ist. Wir haben über die Zeit hinweg ein tiefes Fundament gelegt."
Es gab weitere offizielle Abschiedsworte. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Sandra Schieder unterstrich: "Du hast eine große Fußspur bei uns hinterlassen." Bürgermeister Christian Ziegler hob hervor: "Danke für diese Jahre. Mein Glückwunsch geht heute nach Burgweinting, wo man Dich ab September als Seelsorger haben wird."
Nach diversen Geschenkübergaben begann das Händeschütteln. Ein Marathon für den Pfarrer, der sich nie als Pfarrherr gerierte. "Servus Michael", sagten die einen, "auf ein Wiedersehen in Burgweinting, Herr Pfarrer", hieß es von anderer Seite. Außerdem wurde eine zum Namen des Geistlichen passende Formulierung übermittelt. Sie lautete schlicht: "Tolle Zeit. Danke, Hoch-Würden!"
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