Fensterbach
23.08.2021 - 10:05 Uhr

Gemeinderäte einig: Rechtzeitig Weichen für neue Formen der Kinderbetreuung stellen

Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche sind ein wichtiger Standortfaktor. Was Kommunen konkret unternehmen können, erfahren Gemeinderäte aus Fensterbach und Schmidgaden.

Die Kommunen – hier ein Bild des Kindergartens in Högling – müssen die notwendigen Plätze in Kindertageseinrichtungen und in der Tagespflege gewährleisten. Das gestaltet sich besonders im Krippenbereich als schwierig. Bild: Houschka
Die Kommunen – hier ein Bild des Kindergartens in Högling – müssen die notwendigen Plätze in Kindertageseinrichtungen und in der Tagespflege gewährleisten. Das gestaltet sich besonders im Krippenbereich als schwierig.

Gerhard Dix ist beim Bayerischen Gemeindetag für Bildung und Soziales zuständig. Er sprach in der Dürnsrichter Schulturnhalle vor Gemeinderäten aus Fensterbach und Schmidgaden. Dabei betonte er laut einer Pressemitteilung der Gemeinde Fensterbach, dass Bildungs- und Betreuungsangebote in der heutigen Zeit ein wichtiger Standortfaktor seien. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien wichtiger denn je, um dem demografischen Wandel vorzubeugen.

Traditionelle Familienstrukturen seien heutzutage nur noch vereinzelt vorhanden, der Anstieg der Frauenarbeitsquote und der Doppelverdiener steige stetig. Dies müsse zu einem Umdenken im Kindergarten- und Schulwesen führen. Es gäbe verschiedene Kindertageseinrichtungsmöglichkeiten von Krippen über Kindergärten, über Horte bis hin zur Tagespflege. Nach dem Bayerischen Kinderbildungs- und betreuungsgesetz – kurz BayKiBiG – sind die Gemeinden verpflichtet, im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit die notwendigen Plätze in Kindertageseinrichtungen und in Tagespflege zu gewährleisten.

Planung schwierig

Die Planung erweise sich vor allem im Krippenbereich dahingehend als schwierig, als dass man nicht wisse, wie viele Kinder in den kommenden Jahren geboren werden. Das, betonte der Fensterbacher Bürgermeister Christian Ziegler, sei die Herausforderung. Man könne sich hier nur auf Schätzungen und Prognosen verlassen. Wenn man dann auf Fördergelder angewiesen sei, könne man nur bedarfsgerecht planen.

Den Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung für alle Kinder ab dem Jahr 2026 sprach Gerhard Dix auch an. Hier gebe es verschiedene Modelle, über die man sich Gedanken machen müsse. Wissenswert sei, dass keine Elternbeiträge erhoben werden.

Räumliche Nähe wichtig

Abschließend kamen die Teilnehmer zu dem Ergebnis, dass die räumliche Nähe von Schule und Ganztagesangebot mehr und mehr an Bedeutung gewinne und die Gemeinden rechtzeitig die Weichen für die neuen Betreuungsformen stellen sollen. Dies solle im engen Schulterschluss mit dem Jugend- und Schulamt erfolgen. Bürgermeister Ziegler bedankte sich bei Gerhard Dix sowohl für das kurzweilige und interessante Referat als auch für die vielen Diskussionspunkte, welche sich ergaben. Ein Geschenk und die obligatorische Fensterbachseife durften natürlich nicht fehlen.

Högling Gemeinde Fensterbach07.04.2021
Bürgermeister Christian Ziegler (rechts) dankte dem Referenten Gerhard Dix. Bild: Gemeinde Fensterbach/exb
Bürgermeister Christian Ziegler (rechts) dankte dem Referenten Gerhard Dix.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.