Der Pfarrer und die DJK-Sportler traten dabei in einen sehr bemerkenswerten Schulterschluss. Die Dürnsrichter Kirwa, traditionell am ersten Wochenende im Juli gefeiert, hat eine lange Tradition. Doch heuer schob die Corona-Pandemie einen Riegel vor. Kein Trubel auf dem Gelände am Brand-Stadel, keine Kirwapaare, keine Stimmungsmusik. Stattdessen Tristesse im Vorfeld. Denn diese Kirchweih, ausgerichtet von der DJK und ihrem Förderverein, bringt im Regelfall Geld in die Kasse, das der Sportverein dringend für seine Nachwuchsarbeit braucht.
Strategie erarbeitet
Not macht erfinderisch. Im Gedankenaustausch mit Pfarrer Michael Hoch wurde eine Strategie erarbeitet, die dem mitgliederstärksten Club in der Gemeinde Fensterbach doch noch zu einem finanziellen Trostpflaster verhalf. Am Samstag waren die DJK-Sportler motorisiert in den Ortschaften unterwegs, verkauften Getränke und Brotzeitpakete für eine "Kirwa dahoam".
Das improvisierte Kirchweih-Wochenende setzte sich am Sonntag fort. Es hatte in Pfarrer Hoch gewissermaßen den Hauptdarsteller. Dabei arrangierte der Geistliche eine kirchliche Veranstaltung, die es so zuvor nie in der Pfarrei gegeben hatte. Das Sommerwetter spielte ihm dabei in die Karten. Auf einer Wiese hinter der Kirche hielt der Pfarrer einen Familiengottesdienst. Die Leute erschienen in Scharen, nahmen zusammen mit ihrem Nachwuchs auf Decken Platz und hörten, wie sich der Geistliche mit dem Thema Pandemie auseinandersetzte.
Wünsche an den Ästen
Die Kinder bezog Michal Hoch hautnah in das Geschehen ein. Er ließ sie singen und zu Wort kommen, erregte Aufmerksamkeit mit einem buntgeschmückten kleinen Kirwabaum, der auf das Gelände gebracht wurde. An die Äste durften Buben und Mädchen ihre schriftlich abgefassten Wünsche hängen. Sie hatten viel mit Corona zu tun, waren quasi als Fürbitten für solche abgefasst worden, die sich mit Covid-19 infizierten oder gegenwärtig intensiv nach einem Impfstoff suchen.
Nur ein paar Meter weiter durfte die DJK mit kirchlicher Erlaubnis einen weiteren Teil ihres Kirwaprogramms abwickeln. Schnitzel und Würste wurden gebraten, Kartoffelsalat gab es und auch der Kuchen fehlte nicht. Als Bereicherung des häuslichen Mittagstischs gedacht. Die Fensterbacher hatten dazu eine Vorbestellung abzugeben und sie machten, zur großen Freude des Sportvereins, regen Gebrauch von diesem Angebot.Vor dem Verkaufswagen bildeten sich lange Schlangen, die selbstredend den Mindestabstand wahrten. So wurden dann diese Kirchweihtage doch noch zu einem Erfolg. Verbunden allerdings mit der häufig anklingenden Frage: "Wird das auch nächstes Jahr noch so sein?"
















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