Die Brücken am Fichtelsee sind fertig und seit Freitag begehbar. „Ein totales Highlight“, nennt Bürgermeister Sebastian Voit das gelungene, attraktive Holzbauwerk mit Stolz. Und Geschäftsstellenleiter Thomas Förster spricht sogar von einem Mehrwert für die gesamte Gemeinde. Er ist froh darüber, dass „diese Altlast jetzt endlich aufgearbeitet“ ist.
Mit dem Abschluss der Erneuerung der zwei 15 und 30 Meter langen Bogenbrücken geht eine fünfjährige, manches Mal fast schon turbulente Geschichte, gespickt mit Hindernissen, Stolpersteinen und Verzögerungen zu Ende.
Beginn 2016
Dass die Brücken längst sanierungsbedürftig waren, bestätigt auch Statiker Dipl. Ing. (FH) Ingo Schreyer, Holzbau und Tragwerksplanung Kulmain, vor Ort. 2016 hatte er mit der Bearbeitung des Projekts begonnen, 2017 waren Planung und Ausschreibung fertig. „Dann haben wir Gas gegeben“, sagt der Bürgermeister, alles sei „just in time“ gelaufen. Turbulenzen wie Sperrungen in den Jahren 2016 und 2017 wegen Einsturzgefahr, entsprechende Gutachten sowie Widerlegungen und Wiederöffnungen mit reduzierter Fläche bis Ende August 2017 gehören der Vergangenheit an. Die Maßnahme verzögerte sich dennoch, denn unklar war es auch, ob die Betonfundamente erneuert werden müssen. Im Oktober 2019 dann die gute Nachricht: Sie müssen es nicht. Nun waren neue Zuschüsse zu beantragen.
Dann war es endlich so weit: Im September dieses Jahres wurden die alten Brücken abgerissen, das Wasser im Fichtelsee um zwei Meter gesenkt und der Bau ging zügig voran. „Zum Glück“, sagt Thomas Förster. Sind doch die Holzpreise inzwischen explodiert und Lieferschwierigkeiten vorprogrammiert. Das hätte Mehrkosten um eventuell 200.000 Euro verursacht, und die Gemeinde hätte mit den Anträgen auf Förderungen von vorne beginnen müssen.
Positive Nachrichten dazu gab es bereits vor einem Jahr: Das rund 520.000 teure Bauwerk wird vom Naturpark Fichtelgebirge mit 50 Prozent, vom Landkreis mit 25 und von der Oberfrankenstiftung mit 15 Prozent gefördert, 10 Prozent übernimmt die Gemeinde.
Lange Anreise
Eine Reise von 600 Kilometern haben die Brücken zurückgelegt, bis sie von einer Spezialfirma aus Niedersachen, die sie auch gefertigt hat, einhoben wurden. Der Wasserspiegel im Fichtelsee steigt bereits wieder. „ Und die werden ein besonderes Highlight“, sagt der Bürgermeister - sogar beleuchtet.
Einen philosophischen, denkwürdigen Satz hatte Statiker Ingo Schreyer noch parat: „Gerade jetzt ist es wichtig, Brücken zu bauen, nicht nur in der Natur, sondern auch zwischen den Menschen."
Brücken am Fichtelsee: Eckdaten
- 2016: Bearbeitungsbeginn
- 2016 und 2017 müssen die Brücken wegen Einsturzgefahr gesperrt werden
- September 2021: Brücken werden abgerissen
- Kosten: 520 000 Euro; davon übernehmen der Naturpark Fichtelgebirge 50 Prozent, der Landkreis 25 Prozent, die Oberfrankenstiftung 15 Prozent; 10 Prozent bleiben bei der Gemeinde
„Gerade jetzt ist es wichtig, Brücken zu bauen, nicht nur in der Natur, sondern auch zwischen den Menschen."
„Ein totales Highlight.“
















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