Im Staatswald werden bei Holzerntemaßnahmen regelmäßig Baumstümpfe in einer Höhe von 4 bis 6 Metern stehen gelassen. Diese sogenannten Hochstümpfe bieten zahlreichen Tierarten einen wertvollen Lebensraum. Bernhard Kraus, Förster am Forstbetrieb Fichtelberg, erklärt in einer Mitteilung des Forstbetriebs, dass diese Hochstümpfe gezielt als Maßnahme des Waldnaturschutzes geschaffen werden.
Hochstümpfe sind keine vergessenen Baumstümpfe, so heißt es in der Mitteilung weiter, sondern lebendige Inseln inmitten des Waldes. Sie bieten Lebensraum für Insekten, Fledermäuse, Spechte und viele andere Tierarten. Sophie Parton, angehende Försterin am Forstbetrieb Fichtelberg, beobachtet, dass sich bereits nach einem Jahr Kleinstrukturen entwickeln, die von verschiedenen Tieren genutzt werden. Besonders die seltene Mopsfledermaus profitiert von diesen Strukturen, ebenso wie Buntspechte, Hohltauben, Käuze, Gartenschläfer und Eichhörnchen.
Je älter und zersetzter ein Hochstumpf ist, desto mehr Leben beherbergt er. Buntkäfer, die sich von Borkenkäfern ernähren, leisten sogar einen Beitrag zum Waldschutz. Die Bayerischen Staatsforsten sehen in Hochstümpfen ein wirkungsvolles Mittel, um gezielt Lebensräume zu schaffen, besonders in strukturarmen Waldbereichen. Das vom Freistaat Bayern geförderte Programm „Der Wald blüht auf“ unterstützt solche Maßnahmen aktiv.
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