Er ist 2,8 Kilometer lang, verläuft vom Wanderparkplatz Grünstein (an der Staatsstraße zwischen Fichtelberg und Oberwarmensteinach) entlang eines Blühstreifens, beinhaltet 14 große und 4 kleine, bunte, aussagekräftige Tafeln sowie rund 35 Pflanzenporträts von guten Bienenweidepflanzen in Wabenform. Es handelt sich um den neuen Themenweg "Biene und Wald", dessen Schwerpunkte die phänologischen Jahreszeiten mit der dazu gehörigen Entwicklung der Pflanzen, Bienenvölker und den Tätigkeiten der Imker sind.
Am "Tag der deutschen Imkerei" am vergangenen Samstag wurde der Lehrpfad, der in dieser Form einmalig in Deutschland ist, festlich eröffnet. Und sogar die Bayerische Honigkönigin, Katharina Gegg aus Neunburg an der Donau, gab sich die Ehre.
"Bereicherung für Fichtelgebirge"
Entlang des Lehrpfades erfahren Wanderer alles über (Wild)-Bienen im Wald, ihre Lebensweise und ihre Produkte wie Honig und Wachs. Zudem erhalten sie Tipps zur bienenfreundlichen Gestaltung von Wald und Garten. "Was tun bei einem Bienenstich?", "Warum ist der Honig für Säuglinge nicht geeignet?" oder "Wie wird er gelagert?" sind Fragen, die auf dem Bienenweg beantwortet werden.
Entstanden ist der Lehrpfad in Zusammenarbeit zwischen dem Imkerverein Hohes Fichtelgebirge und dem Forstbetrieb Fichtelberg im Rahmen des Sonderprogramms Naturschutz der Bayerischen Staatsforsten "Der Wald blüht auf". "Ein absolutes Vorzeigeobjekt, eine Bereicherung für das Fichtelgebirge und den Tourismus", nannte der Leiter des Forstbetriebs, Winfried Pfahler, den Lehrpfad.
Viele Arbeitsstunden
Er dankte seinen Mitarbeitern, die dazu beigetragen haben, dieses Projekt zu realisieren sowie dem Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten. Besonderer Dank galt auch dem Vorsitzenden des Imkervereins Stefan Traßl, der das Projekt konzipiert und ausgearbeitet hatte. "Sein Einsatz, seine Mühe, sein Engagement verbunden mit vielen Arbeitsstunden, machten es erst möglich, den Lehrpfad heute einzuweihen", erklärte der Forstbetriebsleiter. Traßl kam bereits vor sechs Jahren auf die Idee diesen Weg anzulegen, verfestigt wurde der Gedanke durch das Volksbegehren "Rettet die Bienen" und im Herbst 2019 stellte er das Projekt dem Forstbetrieb Fichtelberg vor.
"Die Zusage kam sehr zügig. Vorschläge von Martin Hertel, Horst Lochner und Miriam Lang wurden eingearbeitet und umgesetzt", berichtete der Vorsitzende. Er sprach auch über kleine Stolpersteine auf dem Weg zum Ziel, wie die coronabedingte Verlegung auf 2021, nervende Lieferschwierigkeiten, von Waldtieren abgenagte Musterpflanzen und vieles mehr. Die Bayerische Honigkönigin Katharina betonte: "In das Ökosystem sind wir alle eingebunden." Zudem ging sie auf Wissenswertes über die Biene, die Wichtigkeit der Artenvielfalt, den Honig und den Wald, der Nahrungsquelle für viele Tiere sei, ein.
Wichtige Botschaft für Naturschutz
Für den Präsidenten des Landesverbandes Bayerischer Imker, Stefan Spiegl, sei der Lehrpfad eine wichtige Botschaft für den Naturschutz und ein Projekt, das er gerne begleite. Wichtig sei ihm, dass "der einheimische Honig, ein Spitzenprodukt unseres Landes geschützt werden muss, damit wir auch wissen, was drin ist". Stellvertretender Landrat Klaus Bauer nannte den Lehrpfad eine Erfolgsgeschichte, die den Menschen Bienen, Natur und Wald näher bringe. Revierleiter Horst Lochner erläuterte kurz das vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten geförderte Naturschutzprogramm "Der Wald blüht auf", mit dem die Bayerischen Staatsforsten in den Staatswäldern das Angebot an Blühstreifen und -flächen für die heimischen Insekten weiter vergrößern.
Diakon Franz Lautenbacher weihte den Themenweg und eine Statue des heiligen Ambrosius, Patron der Imker, die in einem ausgesägten Baumstamm gestellt wurde. Imkervereinsvorsitzender Stefan Traßl wies noch darauf hin, dass auch Führungen angeboten werden und es ab Herbst Arbeitsmaterial, geeignet für Schulklassen, auf der Homepage des Imkervereins Hohen Fichtelgebirge geben soll.
Weitere Informationen über den Bienenlehrpfad finden Sie hier
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