„Corona verlangt Agilität und Flexibilität. Und unsere Betriebe und touristischen Organisationen haben das mehr als bewiesen“, betonte der Vorsitzende der Tourismuszentrale (TZ) Fichtelgebirge, Bayreuths Landrat Florian Wiedemann, in einem Pressegespräch bei Bilderbuchwetter - wie maßgeschneidert für das, was die TZ in nächster Zeit plant. Wiedemann hofft nun „auf eine gute Saison mit vielen zufriedenen Gästen“, was die aktuellen Buchungszahlen auch schon versprechen, wie Geschäftsführer Ferdinand Reb bestätigte.
Hoher Bedarf an schnellen Infos
„Die Tourismuszentrale nutzte den Lockdown, um interne Prozesse zu verbessern und externe Werbemaßnahmen vorzubereiten. Die Webseite wurde komplett neu aufgesetzt, inhaltlich entrümpelt, klarer strukturiert und die Daten so vorbereitet, dass sie auch schnell gefunden werden können", erklärte Reb. Denn Corona habe gezeigt, dass es einen erhöhten Bedarf an schnellen Infos gebe. Um noch schneller zu sein, prüft die TZ weitere Kanäle wie beispielsweise Twitter.
„Will der Tourist direkt bei den Beherbergungsbetrieben seinen Urlaub buchen, gibt es da noch Nachholbedarf“, stellte Ferdinand Reb fest. Das ist das Ergebnis eines „Digitalen Performance Check“. Das Institut Centouris an der Universität Passau hat die Vermieter in einem digitalen "Performance Check" geprüft (313 von 650 Vermietern) mit folgendem Ergebnis: 86,6 Prozent aller Betriebe sind bei Google auffindbar. 52,9 Prozent kann man online buchen, nur 35 Prozent haben eine eigene Homepage und nur 20,4 Prozent sind auf sozialen Netzwerken aktiv. Für die TZ heißt das, so der Vorsitzende, dass sie mit diesen Ergebnissen in die individuelle Beratung ihrer Betriebe gehen und ihnen Mithilfe sowie ein individuelles Coaching anbieten könnte.
Ziel: Qualitätswanderregion
Künftig sollen auch die kleinen Erlebnisse wie Museums-Besuche, Kletterwald, Führungen und anderes bei den Betrieben online buchbar sein. "Ende Juni wird dazu der erste Schritt gemacht und gemeinsam eine Strategie entwickelt“, gab Reb bekannt.
Florian Wiedemann informierte zudem, dass der FGV, der Naturpark und die TZ gemeinsam an dem Ziel arbeiten, zur Qualitätswanderregion erhoben zu werden. Dabei werde die komplette Wanderinfrastruktur auf den Prüfstand gestellt und die gemeinsame Nutzung der Wegeinfrastruktur geregelt. Denn neben Wanderern gebe es auch noch Radfahrer, Mountainbiker, Reiter oder nur einfach Spaziergänger auf den Wegen. Dieser Prozess wird auch abgestimmt mit dem Pilotprojekt des Naturparks Fichtelgebirge und des Naturparks Steinwald zum Thema Besucherlenkungskonzept Wandern, Mountainbike und Trekkingplätze. Wiedemann bittet alle Kommunen und Betriebe, sich an dem Prozess zu beteiligen. Denn die Nutzung der Infrastruktur in der Natur sei das Hauptbetätigungsfeld der Urlauber und „dort geben sie auch das meiste Geld aus“.
Bereits vor 20 Jahren sei schon prophezeit worden, dass die Printbroschüre tot sei. Corona habe allerdings eines Besseren belehrt: Denn die Nachfrage nach haptischem Material sei so groß wie noch nie. Die Tourismuszentrale jedenfalls hat das Printmaterial zu den Themen „Wandern und Rad, auch Rennrad, Direktvermarkter, Camping und Wohnmobil sowie Familien“ auf den aktuellen Stand gebracht. Das Gastgeberverzeichnis für 2022 wird im November 2021 erscheinen.
Abschließend betonte der Vorsitzende, dass die TZ für ihre Betriebe einen Instrumentenkoffer parat habe, der es hoffentlich ermöglicht, jedem in dieser schwierigen Zeit zusätzliche Hilfen anzubieten, damit bald wieder wirtschaftlich gute und vor allem nachhaltig zufriedene Ergebnisse erzielt werden können.
Knapp 15 Millionen Tagesbesucher
Alle drei Jahre lässt die TZ die touristischen Umsätze untersuchen:
- Demnach weist das Fichtelgebirge einen gesamten Umsatz von 609,7 Millionen Euro auf. Einbezogen sind Übernachtungsgäste und Camping sowie Tagesausflügler.
- Es wird von 14,7 Millionen Tagesausflüglern im Jahr ausgegangen, die im Schnitt 26,70 Euro pro Person ausgeben. Beim gewerblichen Übernachtungsgast sind es sogar 134,20 Euro. Das schließt auch Einkehr, Eintritt oder Tanken mit ein.
- Seit der vergangenen Erhebung 2017 sind die Umsätze von 590,8 Millionen Euro auf obigen Gesamtbetrag gestiegen.
Infos zum Fichtelgebirge gibt es hier
„Die Tourismuszentrale nutzte den Lockdown, um interne Prozesse zu verbessern und externe Werbemaßnahmen vorzubereiten."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.