Von Peter Rauscher
An das Jahr 2018, als die Ochsenkopfregion erstmals Ausrichter des alle zwei Jahre stattfindenden Deutschen Winterwandertages war, denkt Werner Mohr gerne zurück: Wandern in herrlicher Winterlandschaft, hervorragende Organisation dank guter Zusammenarbeit in den vier Ochsenkopfgemeinden – „das kriegt ihr wieder hin“, sagte der Vizepräsident des Deutschen Wanderverbands augenzwinkernd bei Vorstellung des Programms in Warmensteinach. 2500 Teilnehmer waren damals gezählt worden.
Dass der Deutsche Winterwandertag nach nur fünf Jahren in seiner fünften Auflage schon wieder an den Ochsenkopf kommt, ist der Spontaneität der Organisatoren zu verdanken. Rainer Schreier, Hauptvorsitzender des Fichtelgebirgsvereins (FGV), erinnerte an das Jahr 2020. Damals galt Oberwiesenthal als Favorit für die Ausrichtung 2022. Diese Bewerbung funktionierte aber nicht, binnen kürzester Zeit erklärten sich die Verantwortlichen aus dem Fichtelgebirge bereit, in die Bresche zu springen. „Wir wussten ja aus dem Jahr 2018, dass wir das können“, sagt Andreas Munder, Geschäftsführer der Tourismus und Marketing GmbH Ochsenkopf. Am Ende musste der große Deutsche Winterwandertag wegen der Pandemie dann auch noch um ein Jahr verschoben werden. Rund um den Ochsenkopf gab es vergangenes Jahr stattdessen „Winterwandertage light“.
Wanderungen mit Tieren
Nun aber geht es wieder in die Vollen. Ab 18. Januar werden die ehrenamtlichen Wanderführer des FGV in 5 Tagen 64 Wanderungen anbieten – zu Fuß, auf Schneeschuhen oder auch auf Tourenskiern. Für jeden Geschmack und für jedes Fitnesslevel ist einiges dabei. Als besondere Schmankerl nannten die Wanderführer Manfred Sieber und Rainer Stöcker vom FGV Bischofsgrün Schneeschuhwanderungen über die ehemaligen Proterobassteinbrüche auf den Ochsenkopf, Wanderungen mit Hunden oder Alpakas in Mehlmeisel, Heilklima- und Gesundheitswanderungen, Lachyoga in Bischofsgrün und Insta-Touren für Naturfotografen.
Für Skitourengeher und Wanderer werde die Wehrmannschanze in Warmensteinach ein Hotspot als Aufstiegspunkt werden. Wenn genug Schnee liegt, soll ein Pistenbully für Skitourengeher wieder eine Abfahrt nach Warmensteinach präparieren. Nach den Touren können sich die Wanderer in den Gaststätten mit eigens eingebrautem Winterwandertagsbier der Brauerei Hütten stärken.
Licht und Luft
Viel Schnee wäre toll, es ginge aber durchaus auch ohne, zeigten sich die Organisatoren überzeugt. Neben einem Rahmenprogramm für die Abende sei auch ein Alternativprogramm für schlechtes Wetter vorbereitet, sagte Schreier. Grundsätzlich vertritt der Deutsche Wanderverband nach den Worten seines Vizepräsidenten Mohr die Auffassung: „Wanderzeit ist nicht nur, wenn es draußen warm ist, sondern auch im Winter.“ Wanderungen im Winter seien anders, aber genauso schön. Gerade wenn kürzere und trübere Tage auf die Stimmung schlagen, sei es wichtig, nach draußen ans Licht und die frische Luft zu gehen.
Wanderführer Manfred Sieber sagte, das Fichtelgebirge zeige seit vielen Jahren, dass Wintertourismus auch sehr gut abseits vom klassischen Alpinskizirkus möglich sei. Wobei auch das Fichtelgebirge mit dem im Frühjahr beginnenden Neubau der Ochsenkopfseilbahn dieses Segment nicht ganz aufgeben will.
Anmeldung zu den Wandertouren
- direkt über die Ochsenkopfregion unter www.erlebnis-ochsenkopf.de
- als Eintrittskarte für alle fünf Tage dient eine Winterwandertags-Bandana – ein Schlauchtuch, das 10 Euro kostet und am Kopf oder Hals getragen werden kann
- Tagesticket kostet 5 Euro; alle Wanderungen, Abendveranstaltungen und der Pendelbus des Winterwandertages sowie die VGN-Linien 329 und 369 (Fichtelgebirgsexpress) sind kostenfrei.
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