In der Juli-Sitzung des Marktgemeinderates hatte der FDP/UB-Sprecher Heinz Kett die Betriebskostenabrechnung für den Kindergarten St. Johannes M. Vianney als „nicht profihaft“ kritisiert, nachdem die Finanzverwaltung des Marktes zu dem Schluss gekommen war, dass die Abrechnung zum Teil nicht korrekt sei und Zahlen nicht mit den eigenen Unterlagen übereinstimmten.Der Caritasdirektor Michael Weißmann beklagt nun, dass weder der Verband selbst noch das für die Abrechnung zuständige Fachreferat Geschäftsführung Kindertagesstätten informiert worden seien, dass es Kritik an der Abrechnung gebe.
„Die erhobenen Behauptungen und den Vorwurf einer fehlerhaften Abrechnung können wir nicht nachvollziehen. Bei nochmaliger Prüfung aller Unterlagen kommen wir zu dem Ergebnis, dass die vorgelegte Bilanz der Geschäftsführung korrekt ist“, schreibt Diakon Weißmann.
An welchen Stellen die Finanzverwaltung des Marktes zu abweichenden Ergebnissen komme, sei noch nicht zu klären gewesen, da die zuständige Sachbearbeiterin bisher nicht erreichbar gewesen sei. Man hoffe aber sehr, „dass wir zeitnah Gelegenheit erhalten, die offenen Fragen zu klären“.
Der Caritasdirektor weist darauf hin, dass das Kalenderjahr 2019 mit einem positiven Ergebnis abgeschlossen worden sei. Wie im Jahr zuvor habe die Kommune keine Mittel entsprechend der Defizitvereinbarung für den Kindergarten aufbringen müssen.
Plan schon im April versandt
Zu dem Vorwurf, der Haushaltsplan werde regelmäßig deutlich zu spät vorgelegt, schreibt Weißmann, der Haushaltsplan für das laufende Jahr sei dem Markt mit Schreiben vom 8. April übersandt worden. Bürgermeister Robert Lindner hatte dagegen in der Marktgemeinderatssitzung gesagt, der Markt habe den Haushaltsplan für 2020 erst am 18. Juli 2020 erhalten. Weißmann schreibt weiter, dass in der Kirchenverwaltungssitzung vom 16. Juni 2020 die Abrechnung 2019 und der Haushalt 2020 besprochen und genehmigt worden seien. Ein Plan für 2021 sei von der Kommune bisher nicht gefordert und daher auch noch nicht erstellt worden.
"Ausgewiesen hohe Expertise"
Den Worten Weißmanns zufolge betreut der Diözesan-Caritasverband mit seinen entsprechenden Referaten fast 150 katholische Kindertageseinrichtungen in der Geschäftsführung und 400 in der Fachberatung. Wegen der „ausgewiesen hohen Expertise“ sei die Nachfrage nach Geschäftsführung wie im Fall des Kindergartens Floß in den vergangenen Jahren stets gestiegen. Zur Sicherung der Qualität führe man im Zwei-Jahres-Takt Evaluationen durch, zuletzt im April 2019. Dabei seien 103 Träger befragt worden, die seit mindestens fünf Monaten die Geschäftsführung durch das Fachreferat des Caritasverbandes nutzten. Der Caritasdirektor wörtlich: „77 von 82 Einrichtungen geben dem Caritas-Fachreferat die Note gut oder sehr gut, die Durchschnittsnote ist 1,44. Es sollte angesichts dieser Bewertungen erlaubt sein zu sagen: Die Caritas arbeitet profihaft.“
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