Floß
16.06.2025 - 12:17 Uhr

Erweiterung des Kindergartens "Unterm Regenbogen" kurz vor Abschluss

Der Umbau des Kindergartens "Unterm Regenbogen" in Floß hat sich verzögert. Das Baugrundstück musste archäologisch untersucht werden. Jetzt aber zeichnet sich ein Ende der Bauarbeiten ab. Der Termin für den Einzug steht schon fest.

Was so nicht eingeplant war, auch nicht eingeplant werden konnte, wurde zur Wirklichkeit. Schon vor mehr als einem Jahr ging der Bauherr für den Umbau und die Erweiterung des Kindergartens „Unterm Regenbogen“, die Evangelische Gemeindediakonie Floß, gemeinsam mit der Kirchengemeinde und dem Markt Floß davon aus, dass die Bauarbeiten bis zu Beginn des Kindergartenjahres 2024/2025 abgeschlossen sein dürften und das neue Haus wieder bezogen werden kann. Doch weit gefehlt. Es traten Umstände ein, mit denen der Träger des Kindergartens nicht gerechnet hat.

Das Erweiterungsgebäude sollte auf einer Teilfläche des bisherigen Spielhofes, direkt anschließend am bestehenden Hauptgebäude, errichtet werden. So wie bereits der Hauptbau ist der neue Bautrakt auf dem Grund und Boden des bis zum Jahre 1818 bestehenden Friedhofes geplant. Genau das war der Grund, weshalb das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in München Vorbehalte geltend machte.

Skelette gefunden

Die Vorbehalte lagen darin, den neuen Standort des Erweiterungsgebäudes wegen der früheren Begräbnisstätte einer archäologischen Untersuchung zu unterziehen. Diese Anordnung kam zu der Zeit, als mit den Bauarbeiten bereits begonnen worden war. Damit die Arbeiten zügig durchgeführt werden können und auf den Betrieb des Kindergartens keinen Einfluss haben sollten, wurde die Verlagerung des Kindergartens in das Gemeindehaus und in Container zu Ostern vergangenen Jahres vollzogen.

Die vom Landesamt für Denkmalpflege beauftragten Bodenuntersuchungen des Baustandortes waren positiv. Gefunden wurden Gebeine aus dem frühen 17. Jahrhundert. Mehr als 60 vollständige Skelette wurden nach München in ein Gebeinhaus überführt. Unvollständige Skelette fanden am Totensonntag 2024 ihre neue Grabstelle im Friedhof zum bleibenden Gedenken.

Statt den Kindergarten wie geplant spätestens zu Weihnachten 2024 wieder in Betrieb nehmen und beziehen zu können, war die Baustelle immer noch Untersuchungsbereich. Erst im Frühjahr dieses Jahres wurden die Umbauarbeiten freigegeben. Umstände, die sich letztlich auch auf die Baukosten auswirken werden. Über deren Finanzierung hat der Bauträger zu gegebener Zeit noch zu beraten und zu entscheiden.

Fertig bis zum September

Nach dem derzeitigen Stand der Bauarbeiten geht man davon aus, dass das neue Haus bis zum Beginn des Kindergartenjahres 2025/2026 betriebsfertig hergestellt ist und dem Einzug durch die Kinder nichts mehr entgegensteht. Eine Mitteilung, die die Leiterinnen des Kindergartens, Kristina Schaller und Heidi Hippmann, überaus freute. Jedenfalls sind Diakonie, Kirchengemeinde und Kommune, sie alle sind an der Finanzierung des Projekts beteiligt, zuversichtlich.

Mit diesem Sachstand befasste sich der Vorsitzende des Diakonievereins, Manfred Venzl, in der Mitgliederversammlung im Kindergarten sehr eingehend. Im Detail erläuterte er die noch auszuführenden Bauarbeiten. Der Einhaltung der festgelegten Bautermine werde besonderes Augenmerk geschenkt, versicherte er.

Was Vorsitzender Venzl in seiner Berichterstattung besonders lobend herausstellte ist das beispielhafte ökumenische Miteinander. So konnten die Vereine, Verbände und Gruppen der Kirchengemeinde während der ganzen Bauphase bis heute mit ihren Veranstaltungen meist im katholischen Pfarrheim St. Josef Herberge finden. Pfarrer Max Früchtl war gerne bereit, das Pfarrheim zur Verfügung zu stellen. Auch das Gasthaus „Weißes Rössl“ war jederzeit aufnahmebereit. Damit konnten Engpässe und Ausfälle von Veranstaltungen vermieden werden. Auch die Kirchengemeinde fand jederzeitige Hilfe und Unterstützung. So war in diesem Jahr die Kleintierhalle Austragungsort des Gemeinde- du Kinderfestes.

Der Evangelischen Gemeindediakonie Floß stehen derzeit zwei Jubiläen ins Haus. Einmal sind es 125 Jahre, seit der frühere evangelische Pfarrer von Floß und spätere Dekan Adolf Bauer den Verein gründete, zum anderen waren es im September 2024 50 Jahre seit der Einweihung des Kindergartens „Unterm Regenbogen“.

 
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