Floß
07.09.2025 - 18:22 Uhr

Klangvolles Marketa Stivinova Trio gastiert in Flosser Synagoge

Die Synagoge in Floss verwandelte sich in einen Konzertsaal. Ein Trio begeisterte das Publikum, genauso wie der Stargast des Abends: Miroslav Vilimec – dieser ist Konzertmeister der Tschechischen Philharmonie.

Der „Verein für Musik in Synagogen“ der Pilsener Region als Veranstalter in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Weiden, hat in den letzten zehn Jahren durch seine Konzerte das kulturelle Leben im Markt Floß nicht nur gefördert, sondern durch die Auftritte namhafter Künstler spürbar bereichert. Das weiß die musikliebhabende Bevölkerung in der Region sehr zu schätzen. Es sind die abendlichen Musikveranstaltungen, die zu einer festen und unverzichtbaren Einrichtung geworden sind. Am vergangenen Sonntag hat sich das wieder in der Synagoge in großartiger Weise bestätigt.

Es würde etwas fehlen, gäbe es diese Konzertreihe aus Pilsen nicht. Umso dankbarer ist man den Jüdischen Gemeinden und Vereinen als Veranstalter, dass jedes Jahr großartige Interpreten gewonnen werden können, die im klassizistisch, denkmalgeschützten jüdischen Gotteshaus ihr künstlerisches Können in eindrucksvoller Weise unter Beweis stellen.

Wahres Erlebnis

Mit dem „Marketa Stivinova Trio“ unter Marketa Stivinova (Flötistin), Jiri Sladek (Violine) und Ondrej Kratky (Violoncello) war dies wieder der Fall. Die Krönung an diesem Konzerttag war das Kommen und Auftreten von Miroslav Vilimec, Konzertmeister der Tschechischen Philharmonie. Er gehört zwischenzeitlich zu den Stammgästen der Künstler aus dem Nachbarland und trat am Sonntag bereits acht Mal in Folge auf. Seine Musik, begleitet von Marketa Stivinova (Flöte) wurde wieder für das breit gestreute und fachkundige Publikum zu einem wahren Erlebnis. Der Künstler versteht es auf seine Art, sich in die Herzen der musikliebhabenden Zuhörer zu spielen. Ihre Dankbarkeit dafür drückten die Konzertbesucher durch ihr Standing Ovations aus.

Der Programmablauf war wohl durchdacht. Zu hören waren das „Trombet für Flöte und Violine“ von G. Giamberti und die „Triosonate C Moll“ von J.J. Quantz. Ondrej Kratky zauberte mit seinem Violoncello das Solo „Sarabanda“ von J. S. Bach, dem die „Sonate E Moll“ auf der Flöte von Marketa Stivinova von J. S. Bach folgte. Die Künstlerin wurde ihren Namen gerecht. Ihr Auftreten mit führenden Orchestern und Solisten, im letzten Jahr mit der Pilsener Philharmonie, begeisterte.

Großartige Akustik

Mit der „Humoreske“ von Anton Dvorak und „Syrinx“ von C. Debussy wurde das ansprechende Programm fortgesetzt. Einen grandiosen Abschluss gab es mit den Stücken von G. Ph. Telemann „Kanon Duett G Dur“ für Violine und Flöte, „Sonate für Flöte und Violine“ sowie der „Triosonate A Moll“ als absoluten Höhepunkt. Klänge, die man selten so hautnah zu hören bekommt wie dies an diesem Abend der Fall war. Ein wahrhaft schönes musikalisches Erlebnis und ein Hörgenuss von großartigen Künstlern, denen man die aus dem Herzen kommende Leidenschaft nach jedem ihrer Vorträge und Auftritte ansah. Die großartige Akustik in der Synagoge als Konzertraum beeindruckte auch die Interpreten. Es bedurfte keiner technischen Hilfsmittel.

Das Empfinden der Konzertbesucher der knapp 70-minütigen Veranstaltung vermittelte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Weiden, Leonid Shaulov mit den Worten: „Sie waren einzigartig und haben uns sehr viel Freude bereitet. Wir können dafür nur von Herzen danken. Kommen Sie wieder zu uns“. Die tschechischen Künstler begeisterten nicht nur während der Auftritte, sie fanden bei ihren Zugaben ein ebenso dankbares Publikum.

 
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