Floß
01.09.2022 - 12:37 Uhr

Massiver Holzwurmbefall in zwei Flosser Kirchen

An der Flosser Nikolauskirche nagt nicht nur der Zahn der Zeit. Es ist ein massiver Holzwurmbefall festgestellt worden, der behandelt werden muss. Schwer betroffen ist aber auch die Orgel in der Flosser Pfarrkirche.

Die St.-Nikolaus-Kirche wird im Innenraum vom 19. bis 23. September begast. Darunter sind die Altäre und die Kanzel. Bild: le
Die St.-Nikolaus-Kirche wird im Innenraum vom 19. bis 23. September begast. Darunter sind die Altäre und die Kanzel.

„Wir haben mehr als genug Baustellen in unserer Pfarrei", stellt Pfarrer Max Früchtl von der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer im Pfarrbrief fest. Dabei spricht er vor allem die anstehenden und Sanierungen in der St.-Nikolaus-Kirche und in der Pfarrkirche an. Aber auch das Leichenhausgebäude auf dem kirchlichen Friedhof bedarf einer dringenden Unterhaltung.

Voraussetzung für eine Behebung dieser Mängel ist immer wieder die „Stiftungsaufsichtliche Genehmigung" durch das Ordinariat der Diözese Regensburg. Ohne dessen Zustimmung, gleich zu welchen Maßnahmen, kann nichts in Angriff genommen werden. So deutlich drückt dies Pfarrer Früchtl aus. Damit verbindet er gleich eine große Sorge: Wenn allerdings immer nur ein Projekt genehmigt wird, dann wird es länger als man sich vorstellen kann, dauern.

Konkret wird Pfarrer Früchtl bei der Mitteilung, dass die Altäre der Nikolauskirche und vor allem auch die 1777 ausgestellte Kanzel, der obere Teil trägt einen Engel der mit seiner Posaune zum Jüngsten Gericht ruft, einer dringenden Sanierung bedürfen. Ebenso sind alle anderen sakralen Ausstattungsobjekte massiv vom Holzwurm befallen. Teile davon sind bereits abgebrochen.

Eine entsprechende Behandlung der beschädigten sakralen Einrichtungen fand nunmehr die Zustimmung durch das Ordinariat und dem Landesamt für Denkmalpflege in München. Vom Holzwurm befallen ist auch die Kirchenorgel samt Stufenaufgang zur Empore in der Pfarrkirche. Jetzt steht fest, dass eine Begasung der Nikolauskirche und der Pfarrkirche in der Zeit vom 19. bis 23. September dieses Jahres durch eine Spezialfirma durchgeführt wird. Entsprechende Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen. Beide Gotteshäuser sind während dieser Zeit nicht betretbar. Das gilt auch für die Sakristei der Pfarrkirche und die Nebengebäude (Kapelle). In der St. Nikolauskirche wird der gesamte Innenraum begast und entsprechend abgedichtet.

Hintergrund:

Der Holzwurm

  • Der Gemeine oder Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum), umgangssprachlich wegen der Aktivität der Larven auch Holzwurm genannt, ist eine Art der Nagekäfer (Ptinidae).
  • Die ausgewachsenen Käfer werden etwa 2,5 bis 5 Millimeter lang. In der freien Natur findet man sie sehr selten, dann vor allem an trockenem Laub- und Nadelholz, häufig unter Efeu.
  • Die Larven des Nagekäfers befallen verbautes, also kein frisches Holz. Aus den in Holzspalten oder Rissen abgelegten Eiern schlüpfen die Larven, diese fressen sich durch das Frühholz. Das Spätholz wird verschont und bleibt lamellenartig stehen.
  • Der Fraß der Larven konzentriert sich auf das Splintholz. Kernholz wird nur selten angegriffen. Sind die Larven aktiv, erkennt man das an herausquellendem Holzmehl.
  • Der Nagekäfer ist grundsätzlich flugfähig und kann sich fliegend neue Eiablageplätze suchen. Quelle: Wikipedia
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.