Floß
04.01.2019 - 10:16 Uhr

Mut zur Lücke im Gedächtnis

„Gedächtnis braucht Training, Aufmerksamkeit und Zeit." Auf diesen Nenner brachte Psychologe Jörg Oppitz von der Steinwaldklinik Erbendorf und der Rehaklinik Waldsassen seinen Vortrag „ Ist Vergessen schon Demenz?"

Vortrag Bild: le
Vortrag

Er sprach beim Katholischen Seniorenkreis im Pfarrheim St. Josef. Der Referent nahm gleich zu Beginn den Senioren viele Ängste. Es sei kein Zeichen von Krankheit, wenn einem Namen oder Begriffe nicht mehr sofort einfielen. Es habe vielmehr damit zu tun, wie das Gedächtnis funktioniere. Je schneller wir etwas erinnern wollen, meist weil wir meinen, es schnell erinnern zu müssen, desto schwerer falle es uns ein. In einer Situation, in der wir unter Druck stünden, sei es oft müßig, sich noch mehr anzustrengen.

"Unser Gedächtnis ist ein Muskel und kann nicht so einfach aufgepumpt werden." Der Menschen habe mehr als 100 Milliarden Nervenzellen und über 5,8 Millionen Kilometer Nervenstränge. Entscheidend sei, wie das Gedächtnis arbeite und arbeiten könne. Dabei helfe viel Schlaf und wenig Stress.

Bereiche von Gedächtnistechniken, die trainiert werden können sind: Namen von Personen erinnern, Zahlenfolgen einprägen ( Telefonanschluss, PIN-Nummer), Textinhalte sicher wiedergeben. Sinnvoll sei es auch, Ablenkungen wie Geräusche auszublenden und Aufgaben erst zu Ende zu bringen, bevor man neue anfange.

Es gebe über 70 Formen von Demenzerkrankungen. Oppitz wehrt sich gegen die These, das Lebensalter mit einzubeziehen. "Weil wir uns verändern, müssen wir nicht krank sein." Der Psychologe riet seinen Zuhörern, auf Risikofaktoren Einfluss zu nehmen, was Bewegung, geistiges Training, soziale Kontakte und gesunde Ernährung betreffe.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.