(le) Mit der ersten Säuberungs- und Unterhaltungsaktion dieses Jahres setzte der Waldverein jene vordringlichen Ziele und Aufgaben um, für die er als Heimatverein Verpflichtung übernommen hat. Und trotzdem: So selbstverständlich ist das nicht, für solche Aktionen die Freizeit zu opfern.
Vorsitzender Karl Kraus konnte sich auf einen festen Stamm von Mitarbeitern verlassen. Sie legten kräftig Hand an, säuberten mit Rechen, Handmäher und Rasenmäher den gesamten Anlagenbereich von Unkraut und altem Laub, schnitten den eingrenzenden Zaun auf sichtbare Höhe und sorgten für ein sauberes Umfeld. In der Anlage, die dem früheren Ehrenbürger der ehemaligen Gemeinde Schönbrunn, Oberlehrer Primus Schellein gewidmet ist, hatte Kraus die Inschrift im Gedenkstein aus dem Jahr 1954 mit dunkler Farbe aufgefrischt. Sanierungsbedürftig waren auch die beiden Ruhebänke. Selbst der große Wegweiser von der Abzweigung der Kreisstraße NEW 20 zum Primusblick bedurfte einer Sanierung. Werner Löw, Karl Kraus und ein weiterer Helfer machten sich mit Traktor, Säge, Rechen und neuen Schrauben an die Arbeit. Sie befestigten alle lockeren Hinweisschilder und Wegweiser und schnitten anliegende Äste für einen freien Blick aus.
Nach getaner Arbeit hatte der Waldverein die Helfer zu einem Treffen mit Brotzeit eingeladen. Die Anlage am Primusblick entstand 1954. Von den zehn Ehrenbürgern des Flosser Amts reiht sich der frühere Schulleiter, Oberlehrer Primus Schellein, ein. Schellein wurde 1884 in Cham geboren und war von l925 bis 1949 Lehrer, später Oberlehrer und Schulleiter der katholischen Volksschule in Floß. Er war Naturaliensammler und veröffentlichte in der Zeitschrift "Die Oberpfalz" 1952 zwei geologische Aufsätze mit den Themen "Naabsenke" und "Urnaab". Außerdem verfasste Schellein erdgeschichtliche Themen zum Heimatbuch des Landkreises.
Primus Schellein war Verfasser der Ortschronik der früheren Gemeinde Schönbrunn. Er lebte zuletzt im Ortsteil Boxdorf im Flosser Land. 1954 wurde Schellein von der Gemeinde Schönbrunn das Ehrenbürgerrecht verliehen. Solange es ihm gesundheitlich möglich war, ging er Tag für Tag in die Waldabteilung "Galgen". Das Panorama des Flosser Amtes beeindruckte den Heimatfreund so stark, dass er an der Stelle, wo heute sein Erinnerungs- und Gedenkstein steht, immer Halt machte. Genau an diesem Standort schaffte der Oberpfälzer Waldverein einen Ort der Ruhe und Erholung aber auch der Erinnerung an einem großen Heimatfreund.
Die zweite Säuberungsaktion startet am Samstag, 21. Juli, am Hans-Kett-Lug auf den Hardter Hügel und auch am Nikolausberg ist für heuer noch ein Arbeitseinsatz geplant. Er soll am Samstag, 1. September, starten.
Floß
27.05.2018 - 09:11 Uhr
Primusblick fertig für den Sommer
von Fred Lehner
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