Was der Flosser Bevölkerung und tausenden Gästen und Besuchern in den Jahren 2020 und 2021 wegen der Coronapandemie verwehrt wurde, das größte Event der nördlichen Oberpfalz, das wird in diesem Jahr unter Garantie nachgeholt. Ein seltenes Jubiläum: „600 Jahre Flosser Kirwa“.
Blättert man im Geschichtsbüchlein von Oberlehrer Leonhard Bär aus dem Jahre 1926 nach - damals wurde das erste Flosser Heimatfest gefeiert -, dann gab es früher wahrscheinlich nur eine Kirchweih mit Jahrmarkt, nämlich am Tage des Kirchenpatrons Johannes Baptista (des Täufers). Die zweite Kirchweih mit Markt wurde vermutlich seit 1421 am Tage St. Bartholomäi (24. August), also vor 600 Jahren, gefeiert.
Zwischenzeitlich sind es in der Marktregel vier Jahrmärkte, die abgehalten werden können. Doch weder der Faschingsmarkt, noch der Johannimarkt haben die Anziehungskraft früherer Jahre.
Was jetzt auch Geschichte schreibt ist die Tatsache, dass es seit 600 Jahren erstmals zwei Jahre nacheinander gab, 2020 und 2021, wo es keine weltliche Kirchweihfeier mehr geben konnte. „Flosser Kirwa leidet unter Pandemie“ hieß die Schlagzeile in unserer Tageszeitung. Aber das soll jetzt wieder der Vergangenheit angehören.
Vier Tage Ausnahmezustand
Markt und Land rüsten sich seit Wochen, die Kirchweihtradition so aufleben zu lassen, wie sie in den letzten Jahrzehnten weit in der Region hinaus bekannt ist. Das Festzelt bei Oberndorf, es wurde bereits aufgestellt, und die damit verbundenen Mega-Veranstaltungen stehen dabei im absoluten Mittelpunkt. Nonstop laufen die mit Spitzenbands anstehenden Unterhaltungs- und Tanzabende vom Freitag, 26. August bis zum berühmten Kirchweihmontag am 29. August der bekanntlich erst in den späten Nachmittagsstunden endet. Vier Tage ein Event besonderer Klasse.
Prächtig eingeführt hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten der Frühschoppen am Kirchweihsonntag im Herzen des Marktes, der Marktplatzanlage. Ein Highlight besonderer Art, zumal Blasmusik und Konzertantes vom Feinsten durch die Flossenbürger Blaskapell’n unter Leitung von Franz Völkl zu hören ist. Nicht mehr wegzudenken der Aufmarsch der Flosser Landwehr und Marketenderinnen unter Kommandanten Franz Schmidt. Er wird nach eingehender Zeremonie den Appell zum Ehrensalut und Einzelschüssen geben. Damit hat das Spektakel seinen absoluten Höhepunkt.
Der Veranstalter im Festzelt, der Ländliche Burschenverein Umgebung von Floß, lässt es sich ebenfalls nicht nehmen, gemeinsam mit dem Markt eine Tradition fortzusetzen: Die Burschen spendieren wieder Freibier für alle Besucher. Bisher haben sich acht Fieranten angemeldet. Kinderunterhaltung bietet der Schaustellerbetrieb Dromann.
Das alles folgt, nachdem vorher Gottesdienst in den beiden christlichen Kirchen gefeiert wird. Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer: Samstag, 27.08., 17 Uhr Rosenkranz, 17.30 Uhr Vorabendmesse. Sonntag, 28. 08., 10 Uhr Pfarrgottesdienst. Evangelische Pfarrkirche St. Johannes Baptista: Sonntag, 28. 08., 9 Uhr Gottesdienst, 10.15 Uhr Gottesdienst im Seniorenheim „Am Reiserwinkel“.
Familiennachmittag
Der Nachmittag ist ganz auf die Familien abgestellt. Die Ländlichen Burschen wollen das nicht missen. Im Festzelt spielen ab 14 Uhr die Original Letzauer Blasmusikanten auf und werden die Gäste mit ihrem reichen Repertoire, darunter Oberpfälzer Wirtshauslieder und böhmische Blasmusik unterhalten. Für die Kinder gibt es genügend Abwechslungen mit Hüpfburg, Torwandschießen und vieles mehr. Es gibt auch Kaffee und Kuchen. Einlass ist bereits um 13 Uhr.














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