Weil er einen Polizisten bei einer Verkehrskontrolle über rund 80 Meter mit dem Auto mitgeschleift hat, ist ein 23-Jähriger zur einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das besondere daran: Das Urteil fiel schon sechs Wochen nach der Tat.
Dieser schnell Ablauf war möglich, weil der Vorfall als priorisiertes Verfahren behandelt wurde. Dieses kann bei Vergehen gegen Polizisten zum Einsatz kommen und soll den präventiven Effekt "Die Strafe folgt auf dem Fuße" fördern, wie es in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberpfalz heißt.
Im konkreten Fall war der Mann am 3. April um 0.45 Uhr in einem Flosser Ortsteil angehalten und kontrolliert worden. Weil er keine sinnvolle Begründung für die Autofahrt trotz geltender Ausgangsbeschränkung vorweisen konnte und die Polizisten auch Anzeichen für Drogenkonsum bemerkten, wollte ein Beamter durch das Fenster den Autoschlüssel abziehen.
Der Täter gab nun Gas und drohte gegen den nächsten Baum zu fahren, der Polizist wurde halb im Auto hängend über 80 Meter mitgeschleift, konnte sich dann aber aus dem Fenster befreien und blieb anschließend mit Abschürfungen im Gesicht und Prellungen am ganzen Körper im Straßengraben liegen. Wenige Stunden später wurde der Mann festgenommen, bei der Verhandlung am 15. Mai räumte er die Tat ein und entschuldigte sich beim verletzten Beamten.
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