Floß
13.08.2018 - 13:59 Uhr

Zukunft heißt "Wiesengrund"

Der Bürgermeister griff zu großen Worten: "Es geht um die Zukunft von Floß, nicht mehr und nicht weniger." Die Rede ist von dem neuen Baugebiet "Im Wiesengrund", das gerade die letzten Hürden nimmt.

Um die 22 Bauplätze dort so schnell wie möglich baureif zu bekommen, hat der Marktrat zum ersten Mal seit 16 Jahren wieder im Urlaubsmonat August getagt, und er war dabei fast vollzählig. Der Satzungsbeschluss fiel wie erwartet einstimmig aus, der Bebauungsplan ist damit gültig.

"Das ist der richtige Platz"

Der CSU/FL-Sprecher Harald Gollwitzer sprach von einem „Meilenstein“; übereinstimmend sei man gewiss: „Das ist der richtige Platz.“ Für Gollwitzer ist es eigenen Worten zufolge aber nicht nur der richtige Platz, sondern auch genau der richtige Zeitpunkt, nachdem die Staatsregierung derzeit mit dem Baukindergeld Plus und der geplanten Eigenheimzulage in Höhe von einmalig 10.000 Euro die Schaffung von selbstgenutztem Wohnraum besonders fördere.

Vor dem Satzungsbeschluss hatte der Marktrat ausführlich die Stellungnahmen der Behörden und der Öffentlichkeit zum Bebauungsplan behandelt. Die Anmerkungen der sogenannten Träger öffentlicher Belange beschränken sich weitgehend auf Allgemeinplätze. Mit deutlichen Worten beschied Bürgermeister Günter Stich die Hinweise der Regierung der Oberpfalz, die das neue Baugebiet zwar nicht ablehnt, aber mit Blick auf den Landesentwicklungsplan als nicht ganz geglückt betrachtet.

Eine Haltung, die Stich ebenso wenig wie der Marktrat nachvollziehen kann. Seit 2017 könne der Markt Bauwilligen keinen Bauplatz mehr anbieten, sagte Stich. Grundstücke in Privatbesitz würden nicht verkauft. Gleichzeitig habe eine Bürgerbefragung gezeigt, dass eine Nachfrage nach Bauplätzen bestehe. „Es geht um die Zukunft des Marktes“, sagte der Bürgermeister. Auch der Erhalt der Infrastruktur basiere auf einer entsprechenden Wohnbauentwicklung.

Der Wasserzweckverband Steinwaldgruppe weist den Markt darauf hin, dass es durch die zusätzliche Bebauung zu einem Mehrverbrauch an Wasser kommen werde, den der Zweckverband derzeit nicht decken könne; die Gemeinde müsse diesen Mehrverbrauch folglich selbst stemmen.

"Wichtig für die Zukunft"

Den Einwänden von Bürgern zum Bebauungsplan, die zum überwiegenden Teil sehr privater Natur waren, hat der Marktrat teilweise abgeholfen, teilweise nicht. Ein Bürger hat kritisiert, dass die Straße zu schmal sei, dass es zu wenige Stellplätze gebe und dass das gesamte Baugebiet nicht wirtschaftlich sei. Die Straßenbreite sei mit den Fachstellen abgesprochen, sagte Stich. Und über der Wirtschaftlichkeit eines solchen Projektes stehe dessen Bedeutung für die Zukunft des Marktes.

Für Bauherren hat die Verwaltung ein Merkblatt erstellt, das auf der Homepage heruntergeladen oder im Bauamt abgeholt werden kann. Dafür gibt es laut Stich Lob vom Fachreferat des Landratsamtes, denn „so etwas hat noch keine andere Gemeinde“.

 
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