Flossenbürg
31.07.2018 - 16:14 Uhr

Burgfest mit Schall und Rauch

Sechs Jahre sind seit dem letzten Burgfest in der Ruine der Flossenbürger Burg vergangen. Nun steigt zum 400-jährigen Jubiläum der Burgwehr eine Neuauflage.

von JUB
Bekanntmachung am Rathaus jub
Bekanntmachung am Rathaus

(jub) Fleißige Helfer haben zwischen den Mauern der Ruine alles vorbereitet. Sie schürten den Backofen an, hissten eine Fahne, brachten mit Quads und Traktoren verschiedene Stationen auf den Berg und bauten Biergarnituren auf. 1618 wurde eine Burgwehr gegründet. Die Zeiten waren damals unsicher, vieles deutete auf einen Krieg hin. Zum Schutze der Burg mussten Einwohner zur Musterung antreten, um eine Verteidigungsgruppe zu gründen. Mit Waffen ausgerüstet, hielten sich diese Männer rund um die Uhr bereit. Bei einem festen Signal - drei "Losschuß" - das von der Burg angegeben wurde, fanden sie sich auf der Burg ein.

Diesen geschichtlichen Hintergrund erklärte Johann Werner, Pfleger und Gründer der heutigen Burgwehr, zu Beginn des Festes. Nach der Begrüßung war die Ernennung von Werner zum Ehrenausschusser der erste große Programmpunkt. Alfons Riedl, Vorstand der Burgwehr, lobte seine Arbeit. Werner war als damaliger Bürgermeister der Grenzgemeinde maßgeblich an der Neugründung der historischen Gruppe beteiligt und ist bis heute Pfleger der Burg Flossenbürg. Riedl übergab Werner eine festliche Urkunde.

Neben mehreren 100 Besuchern nahmen auch fünf weitere Wehren aus dem Umland den anstrengenden Weg auf die Burgruine auf sich. Es gab Ripperl aus dem Backofen, Kartoffelsuppe aus dem Kessel über dem Lagerfeuer oder Käse mit Brezen.

Für 16 Uhr war das Salutschießen mit allen Wehren geplant. So stellten sich die "Historisch Hochfürstlichen Lobkowitzische Grenadiergarde" aus Störnstein, die "historische königlich-bayerische Bürgerwehr" aus Neustadt, "Fähnlein von der Weyden" aus Weiden und die Flosser Landwehr zusammen mit der Burgwehr Flossenbürg im großen Burghof auf. Die Besucher folgten oder suchten sich gute Plätze auf der Burgspitze. So wurden alle historischen Gewehre und sogar eine Kanone, die mit 600 Gramm Schwarzpulver befüllt werden muss und ein Kaliber von 100 Millimeter hat, zweimal abgefeuert. Das Knallen und Grollen war weit bis in den Landkreis hinein zu hören. Besonders den Kindern entlockten die Knaller den ein oder anderen Schreckensschrei.

Besondere Ehrengäste waren neben dem nordischen Kombinierer Eric Frenzel, der Bürger der Grenzgemeinde ist, sein Freund und Rivale der nordische Kombinierer Akito Watabe aus Japan sowie dessen Frau. Die Ehrengäste durften sich wie die anwesenden Wehren in das goldene Buch der Gemeinde eintragen.

Bis in die frühen Abendstunden spielte die Flossenbürger Blaskapelle auf. "Wir sind mehr als zufrieden", zogen die Veranstalter über den Erfolg des Burgfestes Bilanz.




Bekanntmachung mit Burg im Hintergrund jub
Bekanntmachung mit Burg im Hintergrund
Bekanntmachung am Gaisweiher mit Schuss jub
Bekanntmachung am Gaisweiher mit Schuss
Kartoffelsuppe aus dem Kessel über dem Lagerfeuer jub
Kartoffelsuppe aus dem Kessel über dem Lagerfeuer
Ernennung Johann Werner zum Ehrenausschusser jub
Ernennung Johann Werner zum Ehrenausschusser
Zuschauer Salutschießen jub
Zuschauer Salutschießen
Gruppenfoto aller Wehren jub
Gruppenfoto aller Wehren
Salutschießen im großen Burghof jub
Salutschießen im großen Burghof
Salutschießen im großen Burghof jub
Salutschießen im großen Burghof
Schießen zu Ehren Watabe und Frenzel (siehe hinten leicht rechts) jub
Schießen zu Ehren Watabe und Frenzel (siehe hinten leicht rechts)
Watabe und seine Frau dirigieren die Flossenbürger Blaskapellen jub
Watabe und seine Frau dirigieren die Flossenbürger Blaskapellen
Wehrler jub
Wehrler
Kanone mit 600g Schwarzpulver pro Schuss jub
Kanone mit 600g Schwarzpulver pro Schuss
 
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