Flossenbürg
19.08.2024 - 13:51 Uhr

Flossenbürg verabschiedet Pfarrer Georg Gierl

Nach 17 Jahren verlässt der Geistliche die Grenzgemeinde. Viele Gläubige feiern seinen letzten Gottesdienst mit.

Am Fest Maria Himmelfahrt versammelte sich die katholische Gemeinde, um den letzten Gottesdienst von Pfarrer Georg Gierl nach 17 Jahren seines Wirkens in der Pfarrei zu feiern. Die Messe, die gemeinsam mit Pater Dariusz Sztuk, der derzeitigen Urlaubsvertretung, zelebriert wurde, zog nicht nur zahlreiche Gemeindemitglieder an, sondern auch die örtlichen Vereine, die mit ihren Fahnenabordnungen an der Feier teilnahmen.

In seiner Predigt widmete sich Pfarrer Gierl der Bedeutung von Mariä Himmelfahrt. Der Übergang Mariens in den Himmel markierte zwar das Ende ihres irdischen Lebens, zugleich aber auch den Anfang einer neuen Phase. Maria habe den Gläubigen den Weg vorausgezeigt und damit Hoffnung geschenkt. Durch die Hoffnung auf neuen Anfang werden Abschiede, die im Laufe seines Lebens jeder Mensch von lieben Menschen machen müsse, verkraftbar. Dies spiegle sich auch in Hermann Hesses Zitat: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, das man auch auf das Ende übertragen könne.

Der Gottesdienst, den der katholischen Kirchenchor feierlich gestaltete, endete mit einem herzlichen Dank des Geistlichen an alle, die ihn in den vergangenen 17 Jahren in der Gestaltung der Eucharistie und seinem Wirken unterstützt hatten – von den Ministranten über die Lektoren bis hin zum Kirchenchor und der Kirchenverwaltung. Pater Dariusz, der schon seit 28 Jahren die Urlaubvertretung in Flossenbürg übernimmt, bat Gierl auch bei dem neuen Seelsorger, Pfarrer John aus Neukirchen St. Christoph, weiterhin die Urlaubsvertretung zu übernehmen.

Nach der Messe lud die Pfarrei zur Verabschiedung auf dem Kirchhof ein. Die Mitglieder des Pfarrforums und der Kirchenverwaltung hatten für herzhafte Gebäckteilchen und Getränke gesorgt. Musikalisch untermalt wurde das Beisammensein von Franz Völkl und seiner Flossenbürger Blaskapell’n.

Den Auftakt der Abschiedsreden machte Kirchverwalter Josef Völkl. Er blickte auf die vielen gemeinsamen Projekte zurück, die unter der Leitung von Pfarrer Gierl realisiert wurden. Dazu zählten unter anderem die Orgelsanierung, die zweimalige Sanierung des Theresienheims mit Jugendräumen sowie der aktuelle Anbau des Kindergartens. Völkl hob auch die seelsorgerischen Tätigkeiten von Pfarrer Gierl und seine engagierte Arbeit mit den kirchlichen Vereinen hervor. Im Namen der gesamten Kirchenverwaltung, der KAB, des Frauenbunds und der Theatergruppe „Theresienstadl“ überreichte Völkl als Abschiedsgeschenk einen Gutschein für ein Kunstwerk des Flossenbürger Künstlers Hans-Jürgen Bröckl und einen Kugelschreiber aus Flossenbürger Granit.

Die Ministranten bereicherten den Abschied mit kleinen Gedichten, die sie unter der Anleitung der Gemeindereferentin Kerstin Wallmeier vortrugen, und überreichten symbolische Abschiedsgeschenke wie Tassen, Ringe und einen immerwährenden Kalender. Pater Dariusz Sztuk dankte Pfarrer Gierl mit einer Stola von Maria der Bewahrerin als Andenken. Auch Bürgermeister Thomas Meiler sprach seinen Dank aus, insbesondere für die gute Zusammenarbeit bei den gemeinsamen Bauprojekten wie dem Kindergarten und den Jugendräumen im Theresienheim, bei dem Pfarrer Gierl mehrfach bei der Diözese in Regensburg intervenierte. Als Andenken überreichte Meiler eine Armbanduhr mit dem Wahrzeichen Flossenbürgs, der Flossenbürger Burg.

Alexander Guro, Vertreter der Theatergruppe Theresienstadl, dankte ebenfalls für die Unterstützung und Zusammenarbeit und überreichte eine Tasse mit einem Bild einer Theateraufführung, an der auch Pfarrer Gierl beteiligt war. Letztlich verabschiedete sich auch die Burgwehr mit traditionellen Salutschüssen.

Das letzte Wort hatte Pfarrer Gierl selbst. Er dankte für die außergewöhnliche freiwillige Mitarbeit der Gemeindemitglieder, die sich allein durch die 160 Geschenke widerspiegelte, die er jedes Jahr zum Dank für Dienste rund um die Gottesdienstgestaltung und die Pflege der Pfarrgemeinschaft verteilte. Mit einem Zitat seines Bruders brachte er die Bedeutung von Gemeinschaft auf den Punkt: „Allein bist a Depp.“ Mit einem Augenzwinkern verabschiedete sich Pfarrer Gierl schließlich von seiner Gemeinde und schloss humorvoll: „Nein, ein echter Mann weint nicht – er schwitzt es heraus.“

 
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