Flossenbürg
23.03.2022 - 16:38 Uhr

Förderverein für die KZ-Gedenkstätte engagiert sich für zwei große Vorhaben

Der Förderverein für die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg e.V. zog in der Jahreshauptversammlung im Saal des Bildungszentrums der Gedenkstätte Bilanz. Nachdem die Versammlungen in den beiden vorangegangenen Jahren pandemiebedingt hatten ausfallen müssen, berichtete der Vereinsvorsitzende, Pastor Karlhermann Schötz, und der Leiter der Gedenkstätte, Professor Jörg Skriebeleit, über die Jahre 2020 und 2021.

Der Förderverein unterstützte in diesem Zeitraum die Realisierung der Wanderausstellung „Heute ein Heiliger, morgen ein Schweinehund“, die Lebenswege von ehemaligen Häftlingen des Konzentrationslagers aus tschechischen und slowakischen Gebieten aufbereitet und mit der verwobenen und häufig komplizierten Geschichte der Grenzregion sowie des tschechoslowakischen Staats in Bezug setzt. Der Förderverein begleitete das wichtige grenzüberschreitende Projekt über die gesamte Entstehungszeit hinweg. Im Sommer und Herbst 2021 war die Ausstellung zunächst in Räumen der Gedenkstätte Flossenbürg und anschließend in Prag zu sehen, derzeit macht sie Station im Muzeum Chodska in Domažlice (Taus), weitere Ausstellungsorte in Tschechien, der Slowakei und Bayern folgen.

Im laufenden Jahr wird sich der Förderverein für zwei Vorhaben engagieren. Zum einen für das Integrationsprojekt „ReMember“, zum anderen für die Umsetzung einer Veranstaltungs- und Vortragsreihe zur Unterstützung von Wissenschaftlern, die vom Krieg in der Ukraine betroffen oder von dort geflohen sind. Für „ReMember“ betreute die Gedenkstätte eine Gruppe von Schülern des Berufsschulzentrums Schwandorf, die sich zu Multiplikatoren für die Demokratievermittlung und Extremismus- und Antisemitismusprävention fortbilden wollten. Über die sehr erfolgreiche Kooperation, die Teil des Bundesprojekts „Jugend erinnert“ war und auch vom Bayerischen Kultusministerium gefördert wurde, berichteten mehrfach bundesweit empfangbare TV-Formate. Unter anderem erarbeiteten die Jugendlichen ein Theaterstück, das nicht nur in der Gedenkstätte und in ihrer Schule aufgeführt wurden, sondern auch Regensburg und in Berlin. Die überregionale Wirkung führte zu Bitten von Schulen aus weiteren Großstädten, das Theaterstück aufzuführen. Der Förderverein will sich an entstehenden Reisekosten für diese Aufführungen beteiligen. Das Format der Veranstaltungen zur Hilfe für die Ukraine wird zur Zeit geplant.

In der vorangegangenen Sitzung des Vorstands wurde Dr. Timo Saalmann zum neuen Schriftführer berufen, nachdem diese Funktion zum Jahresbeginn vakant geworden war.

 
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