Kurz vor dem letzten Wettbewerb der Saison am Wochenende in Klingenthal folgte Eric Frenzel und Terence Weber der Einladung zum Empfang nach der nordischen Ski-WM in Oberstdorf ins Flossenbürger Rathaus. Der ganz große Bahnhof war es in diesem Jahr nicht, Zaungäste und begeisterte Fans durften nicht dabei sein. Lediglich Bürgermeister Thomas Meiler, Landrat Andreas Meier und Pressevertreter folgten den Medaillengewinnern in den Ratssaal.
Landrat Meier zeigte sich mehr noch als von den sportlichen Erfolgen begeistert über Frenzels Worte zu Siegen, Medaillen und Wertschätzung. "Der Kompass hat sich verschoben in unserer Gesellschaft." In der Kolumne des nordischen Kombinierers im neuen Tag war es um einen vierten Platz unter den besten der Welt gegangen. "Wir müssen wieder dahin kommen, Leistung insgesamt zu würdigen", forderte der Landkreischef. "Jede Leistung ist topp, nicht nur wenn es Platz eins ist." Meier dankte dem Sportler für diese bemerkenswerten Sätze. "Vielleicht ist es ein positiver Aspekt der Corona-Krise, um unseren Kompass wieder einzunorden."
"Herzlichen Dank lieber Terence Hill", entfuhr zuvor dem Landrat ein Versprecher, über den er selbst gleich als erster schmunzelte. "Danke, dass Ihr so tolle Aushängeschilder für Flossenbürg und den Landkreis seid." Er hoffe, künftige Erfolge wieder in einem anderen Rahmen mit Blasmusik und Bratwürsten feiern zu können.
„Bei jedem Sprung springen wir mit, bei jedem Lauf laufen wir mit, um Euch zu pushen“, berichtete Bürgermeister Meiler den Wintersportlern über die Begeisterung der Flossenbürger. „Immer wenn Ihr am Start wart, waren die Straßen leer. Alle haben mitgefiebert, was Ihr dort unten macht.“ Meiler sprach von vielen Anfragen von Bürgern aus dem Ort, die gerne bei dem Empfang dabei gewesen wären. „Selbst dem Fanclub, der in den Startlöchern stand, mussten wir wegen Corona absagen.“ Dabei wüssten die Flossenbürger, welche Anstrengungen hinter den Erfolgen stünden. „Wir sehen, was Ihr macht, wie viel Ihr trainiert.“ Beim Eintrag im Goldenen Buch müsse man anders als in den Vorjahren die Unterschriften der Sportler nicht suchen. „Sie bekommen 2021 eine eigene Seite“, gewann Meiler der Situation einen positiven Aspekt ab.
Weber war gerade vom Contintalcup der Nordischen Kombination im russischen Nizhny Tagli zurückgekommen. 1700 Kilometer östlich von Moskau holte er bei drei Starts drei Siege. Er freute sich ebenso wie Frenzel, dass die Gemeinde die sportliche Leistung würdige und sprach rotz des kleinen Rahmens von einer großen Ehre.
mit einer Medaille von der Heim-WM nach Hause gekommen zu sein. Zum Feiern hatte er noch keine richtige Zeit. „Ich habe Eric am Sonntagnachmittag zu Hause abgeliefert und bin am Montag weiter nach Russland“, berichtete er über den Ablauf nach der WM. „Jetzt noch ein Wochenende Weltcupfinale in Klingenthal, dann werde ich mich zurücklehnen und alles Revue passieren lassen.“ Mit Blick nach vorne kündigte er an, dass in der anstehenden Olympiavorbereitung 50 Prozent Flossenbürg stecken werde.
Er freut sich, die Familie im Erzgebirge erstmals seit Weihnachten zu besuchen. Außerdem wolle er ein paar Sachen machen, für die während der Saison keine Zeit bleibt: "Die Wohnung ins Reine bringen und in den Tag hineinleben."
Familienmensch Frenzel muss coronabedingt zum zweiten Mal auf den gewohnten Osterurlaub mit Ehefrau Laura und den Kindern Philipp, Leopold und Emma verzichten. "Wir werden die Zeit gemeinsam genießen und ich werde meine Frau unterstützen bei den Aufgaben zu Hause wie dem Homeschooling."
Drei Medaillen bei Ski-WM für zwei Flossenbürger
- Bronzemedaille im Teamsprint für Eric Frenzel und Fabian Rießle.
- Silbermedaille in der Staffel für Eric Frenzel, Terence Weber, Vinzenz Geiger und Fabian Rießle.
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