Flossenbürg
20.06.2025 - 13:34 Uhr

KZ-Gedenkstätte lädt zu Pop-up-Kino und Biergarten

Ungewöhnliche Filme an einem ungewöhnlichen Ort – und dazu angenehme Biergartenatmosphäre. Am kommenden Mittwoch startet die KZ-Gedenkstätte zum zweiten Mal ihre Pop-up-Kino-Reihe – mit einem kindgerechten Film über ein ernstes Thema.

Die Rückseite des DeSt-Gebäudes in Flossenbürg. Hier wird es ab dem 25. Juni ein Pop-up-Kino geben. Bild: Gabi Schönberger
Die Rückseite des DeSt-Gebäudes in Flossenbürg. Hier wird es ab dem 25. Juni ein Pop-up-Kino geben.

Pop-up-Kino mit Biergarten: Wie im Vorjahr lädt die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg auch in diesem Sommer zu einer Kulturreihe an das sogenannte DESt-Gebäude am ehemaligen KZ-Steinbruch ein. Das Konzept bleibt gleich: Der Saal des früheren Verwaltungsgebäudes des einstigen SS-Steinbruchs wird zum Kino, vor dem Bau entsteht ein Biergarten, der sich vor und nach der Vorführung für einen Besuch anbietet.

"Das geheime Stockwerk"

An den drei Terminen beginnen die Filme jeweils um 18.30 Uhr, der Biergarten jeweils anderthalb Stunden vorher, der Eintritt ist frei. Die Reihe startet am Mittwoch, 25. Juni, mit dem Film „Das geheime Stockwerk“ und einer besonderen Gelegenheit: Drehbuchautorin Katrin Milhahn und Schauspieler André Jung werden zur Vorführung nach Flossenbürg kommen. Nach dem Film biete sich die Gelegenheit, mit den beiden „in ungezwungener Runde ins Gespräch zu kommen“, heißt es von der Gedenkstätte. Auch der Leiter der Gedenkstätte, Jörg Skriebeleit, wird vor Ort sein und mit den beiden Künstlern über den Film und dessen Interpretation sprechen.

In dem Familienfilm entdeckt der zwölfjährige Karli, dass er im Hotel seiner Eltern mithilfe eines alten Lastenaufzugs durch die Zeit reisen kann. So landet er in einem Stockwerk im Jahr 1938. Dort freundet er sich mit dem jüdischen Mädchen Hannah und dem Schuhputzer Georg an. Gemeinsam lösen sie einen aufregenden Kriminalfall und Karli begreift, welcher Schatten über der Welt seiner neuen Freunde liegt. Der Biergarten öffnet ab 17 Uhr. Dort werden die "Helfer vor Ort" Flossenbürg Getränke ausschenken, unter anderem Spezialitäten aus dem Brauhaus Floß.

Auch im Juli und im August sind weitere Termine für das Pop-up-Kino der Gedenkstätte geplant. Am 23. Juli wird der mehrfach Oscar-prämierte Film „The Zone of Interest“ gezeigt. Am 20. August steht zum Abschluss der Reihe „Die Fotografin“ auf dem Programm. Beginn ist auch bei diesen beiden Terminen um 18.30 Uhr.

Gelände neu bei der Gedenkstätte

Die Kinoreihe bietet sich zudem an, um einen Blick auf Teile des Steinbruchareals zu werfen. Der Steinbruch, in dem einst die KZ-Häftlinge zu schwerer Arbeit gezwungen wurden, wurde bis vor kurzen noch zum kommerziellen Granitabbau genutzt. Inzwischen sind er und erste historische Gebäude auf dem Areal Teil der Gedenkstätte. Nach und nach soll das gesamte Gelände in das Konzept der Ausstellung der Gedenkstätte integriert werden.

Der Veranstaltungsraum des Pop-up-Kinos diente beispielsweise der Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH als Verwaltungsgebäude. Dieser SS-Betrieb führte von 1938 bis 1945 den Steinbruch. Um hier Granit für die Baupläne der Nazis abzubauen, war das Konzentrationslager überhaupt erst in Flossenbürg errichtet worden. Zehntausende Häftlinge wurden zur schwersten Arbeit unter unmenschlichen Bedingungen gezwungen. Viele von ihnen fanden auch direkt im Steinbruch den Tod. Nach 1945 wurde das Gebäude für verschiedene Zwecke genutzt, unter anderem war auch einmal ein Kino in den Räumen untergebracht.

 
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