Mai 1938: Die SS errichtet ein Konzentrationslager in Flossenbürg. Der Granit aus dem nahe gelegenen Steinbruch ist auf den nationalsozialistischen Großbaustellen begehrt. Ein erster Transport mit 100 Häftlingen erreichte am 3. Mai 1938 die Baustelle in Flossenbürg. Etwa 100.000 Gefangene durchlaufen das Lager oder eines seiner knapp 90 Außenlager bis zur Befreiung durch die Alliierten am 23. April 1945. Fast ein Drittel überlebt Zwangsarbeit, Hunger und Gewalt im KZ Flossenbürg nicht.
Mit dem 50. Jahrestag der Befreiung rückte Flossenbürg wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Seit 1996 gibt es eine wissenschaftliche Dokumentationsstelle. Das historische Areal wird als Gedenkstätte genutzt. Im Gebäude der ehemaligen Lagerwäscherei ist die Dauerausstellung „Konzentrationslager Flossenbürg 1938-1945“ zu sehen. In der ehemaligen Lagerküche gibt es seit 2010 die Dauerausstellung „was bleibt – Nachwirkungen des Konzentrationslagers Flossenbürg“. Der ehemalige Appellplatz ist Bestandteil der Gedenkstätte. Erhalten sind ein Teil des Arresthofes, das Krematorium und drei Wachtürme. Auf einem kleinen Areal befindet sich eine der ältesten KZ-Gedenkstätten Europas: Polnische Displaced Persons legten 1946 einen Ehrenfriedhof mit Gedenkanlage und Kapelle an. Zum Gedenkstättengelände gehört eine jüdische Gebets- und Gedenkstätte. Im ehemaligen SS-Kasino existiert seit 2015 ein Seminarhaus mit Café.
(Quelle: Stiftung Bayerische Gedenkstätten)