Es ist ein Haus mit Besonderheiten. Bürgermeister Thomas Meiler stellte sie an dem Nachmittag den im Hof versammelten Gästen vor und ergänzte das mit einem Blick in die Vergangenheit: „Am 1. August 1925 wurde der von der Gemeinde errichtete Bau fertig. Schon bald darauf zog neben den Mietern die Polizei ein. Die Wache blieb bis in das Jahr 1960 bestehen. Seit 2011 stand das Haus mit den drei Etagen leer. Damals kam es zu einem massiven Wasserschaden.“
Die Entscheidung, wie es weitergehen soll, war im Gemeinderat schließlich einstimmig gefallen: „Viel Geld stand nicht zur Verfügung. Aber aus dem Kommunalinvestitionsprogramm und aus Städtebaumitteln kamen 639.000 Euro.“ Die Gemeinde musste 240.000 Euro aufbringen. Geschaffen wurden 4 Wohnungen mit jeweils rund 53 Quadratmetern. Die Räume im obersten Geschoss haben 92 Quadratmeter.
„Besonders freut es mich, dass junge Leute eingezogen sind", sagte Meiler. Das mächtige Gebäude hat eine Fassade aus heimischem Granit und prägt das Ortsbild wesentlich. Wärme bringt die Heizung im kirchlichen Theresienheim über eine Fernleitung. Sonnenenergie kommt von einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des nebenstehenden Schuppens. Er wurde ebenfalls von Grund auf saniert. Das Freigelände im Süden verwandelte sich in eine Blumenwiese.
„Flossenbürg und Bürgermeister Meiler überraschen mich immer wieder mit neuen und guten Ideen“, erklärte Regina Harrrer von der Regierung der Oberpfalz. Es gebe noch eine Reihe weiterer hoffnungsvoller Projekte. Architekt Armin Juretzka, er war mit Bastian Pausch gekommen, zog ein positives Fazit: „Der Aufwand lohnte sich. Noch dazu waren viele regionale Firmen beteiligt.“
Anerkennende Worte von Juretzka galten Manfred Grünwald vom Büro Grünwald & Ach: „Gemeinsam erarbeiteten wir ein effektives Konzept gegen die Feuchte im Haus. Leicht war das angesichts der diffizilen Vorgaben nicht.“ Eine offizielle Schlüsselübergabe entfiel. Stattdessen hatte Juretzka zwei Birnbäume und eine Holunderstaude mitgebracht. Trotz des strömenden Regens kamen die Pflanzen am Freitag gleich in die Erde.
Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger würdigte das Engagement zugunsten von Wohnraum für junge Leute: „Das ist gerade im ländlichen Raum eine Aufgabe mit hohem Stellenwert.“ Den kirchlichen Segen für das Haus gab es von Pfarrer Georg Gierl.
Dabei waren bei der Feierstunde auch die Mitglieder des Gemeinderates, der Georgenberger Bürgermeister Johann Maurer und die in der Flosser Straße 6 lebenden Mieter. Im aufgestellten Zelt ließen sich alle beim gemütlichen Beisammensein vom Gruselwetter nicht beeindrucken.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.