Der Morgen verspricht einen wunderschönen Spätsommertag. Am Campingplatz Gaisweiher verwandelt die Sonne das Wasser in eine funkelnde Fläche, es ist noch angenehm kühl und die Luft ist klar. Gäste sitzen vor den Wohnwagen und Zelten. Ihnen schmeckt das Frühstück.
Bei einem Spaziergang durch das weitläufige Gelände lässt Tanja Schwanitz etwas hinter die Kulissen blicken. Sie ist Vorsitzende des Kommunalservice Flossenbürg, der wiederum der Gemeinde angegliedert ist und der sich um den Betrieb der Freizeiteinrichtung kümmert. An dem Morgen rücken die Wohnfässer in den Mittelpunkt. Die hölzernen Unterkünfte erinnern tatsächlich an liegende Fässer. Drei wurden vor Jahresfrist angeschafft. Ein weiteres kam vor wenigen Wochen hinzu.
Dass sie gut angenommen werden, ließ sich schon vor dem Kauf einschätzen: "Das tatsächliche Interesse überraschte uns aber dann doch." Schwanitz öffnet am PC in der Rezeption den Terminkalender und blättert die Belegungsdaten durch: "Wir könnten während des Sommers problemlos noch fünf weitere Fässer vermieten. Besonders gefragt sind die Wochenenden. Auch bei den anderen Tagen schaut es gut aus. Mehr Luft gibt es erst wieder in einigen Wochen", sagt sie.
Reservierungen für 2020
Inzwischen gingen bereits Reservierungen für den Sommer 2020 ein. Zu der außergewöhnlichen Übernachtung kommen Vater und Sohn bei der gemeinsamen Radtour, neugierige Naturfreunde aus der näheren und weiteren Umgebung oder eine Gruppe Frauen, die hier ohne ihre Männer einen Kurzurlaub verbringt. Übernachtungen sind im Übrigen auch während der kalten Jahreszeit möglich. Eine Flächenheizung sorgt für Wärme. Der Strom, ebenso wie die Dusche, muss allerdings extra bezahlt werden. Erschwinglich ist das Ganze durchaus. Ohne die Zusatzkosten fallen für zwei Personen zusammen 44 Euro pro Nacht an.
Herrliche Lage
Ruhe, die Gelegenheit zum Ausspannen und die herrliche Lage im Norden von Flossenbürg werden von den Gästen am häufigsten als Grund für das Kommen genannt. Das Ambiente imponiert. Schwanitz erzählt: "Beim Rundgang durch den Platz setz ich mich schon mal zwei Minuten vor das einzeln stehende Fass in der Nähe der Zufahrt. Das ist Erholung pur und gleichermaßen ein intensives Naturerlebnis. Die weiteren drei Fässer stehen wenige Meter vom Seeufer entfernt, mit ungehindertem Blick über das Wasser und hinüber zum Wald.
Und dass sich die Gäste in den Holzbehausungen wohlfühlen, dazu steuert auch der Betreiber bei. "Wir haben sogar die passende Bettwäsche gekauft", schmunzelt die Gaisweiher-Chefin. Kariert in rot-weiß, grün-grau oder apfelgrün-weiß, das kommt bei allen gut an. Wie auch bei den anderen Campern ist Selbstverpflegung angesagt. Das wird akzeptiert, noch dazu stehen neben den Unterkünften Plätze zum Grillen zur Verfügung. Und eine Parkgelegenheit für die Fahrzeuge gibt es ebenfalls in unmittelbarer Nähe.
"Die Wohnfässer bedeuten eine deutliche Aufwertung für den Gaisweiher", berichtet Schwanitz. Das gelte genauso für den Jugendzeltplatz. Der Bereich wurde von der bisherigen Campingfläche abgezwackt und im Zuge der Gesamtsanierung einem neuen Zweck zugeführt. Möglich wurde die Anlage nur durch die Hilfen des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums, des Freistaats Bayern, der Lokalen Aktionsgruppe beim Forum Neustadt Plus und des Neumarkter Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Gelder, unter anderem aus dem Leader-Programm waren insbesondere für die Jugendarbeit bestimmt.
Der Bogen spannt sich von Ferienlagern der Jugendfeuerwehren über Sport- und Schwimmvereine oder die Pfadfinder bis hin zu Kindergärten. Ein Umstand im Zusammenhang mit dem Betrieb liegt Schwanitz am Herzen: "Wir betreiben den Zeltplatz nicht als Wirtschaftsunternehmen. Bei der Gebührenhöhe spielen lediglich die anfallenden Kosten eine Rolle."
Hohe Nachfrage
Die Nachfrage und die Auslastung sind erstaunlich hoch: "Oft sehen sich die Veranstalter schon vorab bei uns um. Und dabei kann der Gaisweiher punkten. Wichtig ist die Trennung vom Campingbereich mit einem Erdwall, ohne dass es aber zu einer Isolation kommt." Positiv fallen zudem der eigene Zugang zum See, die große Grill- und Unterstellhütte, das eigene Sanitärgebäude, die Feuerstelle und der Uferpfad nach vorne, zur Badelandschaft, ins Gewicht.
Wie wichtig das alles den jungen Gästen und ihren Betreuern ist, davon weiß eine Gruppe aus Kohlberg und Weiden zu erzählen. Mit dabei ist eine Frau aus dem Kreis Bayreuth. Kinder und Erwachsene sind mit der Entscheidung für Flossenbürg mehr als zufrieden: "Uns gefällt es hier und wir haben alles, was man sich für eine Woche Zeltlager wünscht."
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