Flossenbürg
26.03.2019 - 10:51 Uhr

Standfest für Menschlichkeit

Es sind Stunden, die tiefe Eindrücke bei den 80 Teilnehmern hinterlassen. Im Mittelpunkt des Intercity-Meetings stehen Erfahrungen von Rotary im Nationalsozialismus und aktuelle rechtspopulistische Gefahren.

Das Rotary-Team mit dem Governor des Districts 1880, Wilhelm J. Dietl (vorne, von links), und Präsidentin Irene Fritz beschäftigt sich mit 80 Gästen im "Museumscafé" mit den Erfahrungen der Rotarier mit dem Nationalsozialismus udn den Folgerungen daraus für die aktuelle politische Debatte. Bild: nm
Das Rotary-Team mit dem Governor des Districts 1880, Wilhelm J. Dietl (vorne, von links), und Präsidentin Irene Fritz beschäftigt sich mit 80 Gästen im "Museumscafé" mit den Erfahrungen der Rotarier mit dem Nationalsozialismus udn den Folgerungen daraus für die aktuelle politische Debatte.

Die Gastgeber um die Präsidentin des Weidener Rotary Clubs Max Reger, Irene Fritz, hatten den Veranstaltungsort bewusst gewählt. Mit dem Treffen im integrativen „Museumscafé“ bei der KZ-Gedenkstätte setzten sie ein Zeichen zugunsten von Menschen mit Behinderung und von Menschlichkeit im Alltag und im Beruf. Belohnt wurde das mit herzlicher Gastfreundschaft.

Die Rotary-Mitglieder aus dem Distrikt 1880, der von Nürnberg bis Chemnitz und Dresden reicht, erfuhren von Professor Dr. Markus Denzel mehr über den Umgang mit der Gemeinschaft in der Nazizeit. Er beleuchtete die daraus zu ziehenden Konsequenzen für die zunehmenden rechten Tendenzen in der Gegenwart.

Denzel war im weiteren Verlauf des Vormittags auch bei einer Podiumsdiskussion dabei. Hinzu kamen Gedenkstättenleiter Dr. Jörg Skriebeleit, Dekan Karlhermann Schötz aus Sulzbach-Rosenberg, Governor Wilhelm Dietl als Distrikts-Chef, die Integrationsbeauftragte der Stadt Neunburg vorm Wald, Elke Reinhart, und der Generalintendant des Chemnitzer Theaters Christoph Dittrich. Die Moderation hatte Werner Reuß, der Leiter des Bereichs Wissen und Bildung beim BR, übernommen.

„Wir werden bei dem weit gespannten Themenbereich keine finalen Antworten geben können, es geht aber um wichtige Statements und Meinungen“, betonte Reuß. Der Bogen spannte sich von der Integration von Ausländern, über die Frage, wie politisch Rotarier sein dürfen oder müssen, die Arbeit in der KZ-Gedenkstätte, die sozialen Medien oder den aufflammenden völkischen Nationalismus bis hin zum Demokratieverständnis.

Deutlich wurde, dass der Wunsch nach vermeintlich einfachen Lösungen rechtspopulistische Strömungen stark macht und die sachliche Auseinandersetzung mit komplexen Herausforderungen erschwert. Damit aus rechter Stimmung kein Rechtsruck wird, gelte es gegenzuhalten: Mit Kommunikation und sachlicher Information, mit Austausch und Begegnung und mit der nötigen Standfestigkeit für Menschlichkeit, Solidarität und ein faires Miteinander.

Am Nachmittag ließ sich das Gehörte in Gesprächsrunden vertiefen. Weitere Impressionen lieferte der Rundgang durch die KZ-Gedenkstätte.

 
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