Im Jahr 1955 kamen die ersten Schüler an die ehemalige Spätberufenenschule nach Fockenfeld. Wegen der Schließung der Schule im Sommer vergangenen Jahres fand das Franz-von-Sales-Fest - das Fest des Ordenspatrons - nun zum ersten Mal ohne Schüler statt. Angereist war dazu am Sonntag der Regensburger Weihbischof Reinhard Pappenberger, der selbst einst Schüler in Fockenfeld war.
Bereits um 5.30 Uhr am Morgen war der 62-Jährige in Regensburg aufgebrochen, um bei den winterlichen Straßenverhältnissen pünktlich um 7.30 Uhr zum Gottesdienstbeginn in Fockenfeld anwesend sein zu können. Alle Besucher trugen FFP2-Masken und hielten auch die geforderten Abstände in der Schlosskapelle ein. Musikalisch wurde der Festgottesdienst vom Ehepaar Brigitte Kreuzer (Gesang) und Alfred Kreuzer (Orgel) aus Weiden umrahmt.
Gleich in seiner Begrüßung bedauerte der Weihbischof, dass dies das erste Franz-von-Sales-Fest ohne Schüler sei. "Dennoch bin ich gerne gekommen, um mit Ihnen den Gottesdienst zu feiern", sagte der gebürtige Grafenwöhrer, der 1979 in Fockenfeld seine Abiturprüfungen ablegte. Mit am Altar standen der Konnersreuther Pfarrseelsorger Pater Benedikt Leitmayr sowie die Patres Friedhelm Czinczoll und John Gali.
In seiner Predigt erinnerte Weihbischof Reinhard Pappenberger an die vielen Schüler, die in den vergangenen Jahrzehnten die Spätberufenenschule besucht haben. "Gemeinsam wollen wir zurückschauen, wie alles in Fockenfeld begann. Es war eine erfüllte Zeit hier." Der Weihbischof gab zu bedenken, dass neben vielen Priestern auch zahlreiche Mitarbeiter in der Seelsorge sowie spätere Politiker aus der Schule hervorgegangen seien. "Aber vor allem gute Menschen", so Pappenberger. Weiter erinnerte er an die vielen Mitarbeiter des Hauses, die Patres und die Schwestern.
"Wir wollen auch künftig dieses Gotteshaus lebendig halten", sagte der Weihbischof. "Auch weil wir Christen wissen, dass uns das Reich Gottes nahe ist, weil Gott sich uns zuwendet. Es ist Christus, der uns an sich zieht, der sich unser annimmt." Der Weihbischof zeigte sich überzeugt, "dass Christus uns alle aufnehmen will, in die Fülle seiner Herrlichkeit". Sichtbar werde dies immer bei der Feier der heiligen Eucharistie.
Reinhard Pappenberger rief die Gläubigen auf, jeden Tag neu die Nähe Gottes zu erleben, "dann ist uns das Reich Gottes nahe, bis wir alle erlöst werden". Zum Ende des Gottesdienstes erinnerte der Gast aus Regensburg auch an die Verstorbenen des Hauses Fockenfeld. Ein besonderes Gedenken galt der erst kürzlich verstorbenen Schwester Rembolda, die einst als Küchenchefin wertvolle Dienste leistete.
Am 18. September dieses Jahres will der Weihbischof erneut in die Marktgemeinde Konnersreuth kommen. Dann steht der 17. Große Gebetstag um die Seligsprechung von Therese Neumann an.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.