Nach fünfjähriger Pause war es wieder so weit: Im Festsaal des Schlosses war ein Neujahrskonzert zu hören. Für viele der Besucher aus der ganzen Region gab es keine Sitzplätze mehr.
Es war wie einst bei den legendären Fockenfelder Neujahrskonzerten. Autos über Autos füllten den Innenhof des Schlosses, sowie die vielen Parkplätze vor der Schlosskapelle. Schon beim Aufgang zum Festsaal saßen die Menschen auf den Gängen. Der Zugang zum Festsaal war kaum mehr zu erreichen. Im Festsaal selber blieb kein Stuhl frei, viele waren froh über einen Stehplatz. Und dann kamen sie, die Prager Blechbläser, die 1989 zum ersten Mal in Fockenfeld gastiert hatten.
Anlass für das Wiederaufleben des Neujahrskonzerts war das 40-jährige Bestehen des Ensembles. Die Musiker wollten unbedingt nochmal in Fockenfeld spielen, bevor das Haus heuer im Sommer schließt. Bislang ist noch nicht bekannt, was dann mit den Gebäuden passiert.
In seiner Begrüßung dankte Pater Benedikt Leitmayr der Familie Lieb, die viele Jahrzehnte die Konzertreihe in Fockenfeld federführend organisiert hatte. Auch dieses Mal hielt Inge Lieb als Organisatorin die Fäden in ihrer Hand. „Wir sind heute hoffnungsvoll überfüllt“, sagte der Geistliche, der an das erste Konzert des Quintetts im Jahr 1989 hier in diesem Haus erinnerte. „Damals besuchte uns eine junge Musikertruppe, heute besuchen uns junggebliebene Musiker“, sagte der Geistliche. Und weiter: „Ich wünsche ihnen ein schönes Neujahrskonzert, lassen sie sich von den Prager Blechbläsern beschenken.“
Frantisek Bilek, Arnold Kinkal (beide Trompete), Jiri Lisý (Horn), Jan Votava (Tenorposaune) und Karel Kucera (Bassposaune) zeigten sich von ihrer besten Seite. Sie lieferten zum Jahresanfang ein musikalisches Feuerwerk der Extraklasse. Das Quintett hat von seiner einstigen jugendlichen Unbekümmertheit nichts verloren. Im Konzert erklang festliche Musik von Georg Friedrich Händel, Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach und Joseph Haydn, um nur einige zu nennen. Doch auch bekannte Arrangements waren zu hören, wie das Schweizer Volkslied „Das alte Schloss“ oder der Jägerchor aus „Der Freischütz“ und berühmte italienische Melodien.
Noch einmal wurde deutlich, was spirituell und kulturell in Fockenfeld seit vielen Jahrzehnten geleistet wird. Am Ende kam auch Wehmut auf. Es war voraussichtlich das letzte große Konzert, wenn nicht noch ein Wunder passiert.
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