Die Städte Mitterteich und Waldsassen und die Marktgemeinden Wiesau und Konnersreuth haben bekanntlich mehrere Millionen Euro ausgegeben, um das Gut Fockenfeld zu erwerben. Abgesehen hatten es die Kommunen vor allem auf die Ländereien, die als Ausgleichsflächen für Bauprojekte dienen sollen. Noch offen ist, was mit den Gebäuden passieren soll. Bevor Entscheidungen getroffen werden, bekamen die Stadt- und Marktratsmitglieder nun die Möglichkeit zu einer eingehenden Besichtigung.
"Ich freue mich, so viele Schlossherrinnen und Schlossherren heute vor Ort zu sehen", sagte Waldsassens Bürgermeister Bernd Sommer in der Begrüßung. Sommer und seine Stadtverwaltung haben die Federführung bei der Suche nach einer Lösung für die Zukunft des Gebäudekomplexes übernommen. Ein ganz besonderer Gruß galt "den guten Seelen des Hauses", den drei Geistlichen Pater Friedhelm Czinczoll, Pater Benedikt Leitmayr und Pater John Gali, die aktuell noch in Fockenfeld wohnen.
Noch kein Zeitplan
Sommer nannte es einzigartig, dass vier Kommunen ein Schloss gekauft haben. "Jetzt müssen wir klären, was wir damit machen", gab Sommer das Ziel vor. Die landwirtschaftlichen Flächen seien mittlerweile prozentual unter den Käuferkommunen verteilt worden. Sommer machte deutlich, dass es bezüglich der Weiternutzung des Schlosses noch keinen Zeitplan gebe. Vielmehr sollen Ideen gesammelt werden, wie eine spätere Nutzung aussehen könnte. Sommer kündigte deswegen weitere Treffen an, bei denen die künftige Nutzung des Schlosses das beherrschende Thema sein soll. Ansprechpartner zu Themen, die sich um die Zukunft von Fockenfeld drehen, ist Waldsassens Geschäftsleiter Martin Rosner.
Bernd Sommer erinnerte daran, dass das Schloss Fockenfeld eine große Bedeutung für das Stiftland habe. Dank zollte er den im Kloster wohnenden Patres, die in den Pfarreien Konnersreuth, Münchenreuth und Waldsassen in der Seelsorge eingesetzt werden. Auf die Frage von Oberpfalz-Medien, wie lange die Patres noch in Fockenfeld wohnen können, antwortete Sommer: "So lange sie wollen." Gleichzeitig brachte er Fockenfeld und die dortigen Einrichtungen für Veranstaltungen ins Gespräch. "Wir wollen weiter Leben in Fockenfeld haben", betonte Sommer.
Hoffen auf Investoren
Landrat Roland Grillmeier dankte den vier Kommunen, dass sie sich der Zukunft von Fockenfeld annähmen und somit Verantwortung übernähmen. Der Landrat bestätigte, dass ihm sehr viel an einer positiven Entwicklung von Fockenfeld gelegen sei und hoffte auf den Einstieg von Investoren. Vorstellen könne er sich etwa die Nutzung als Bildungsstätte oder die Schaffung von Senioren- und Jugendeinrichtungen. Allerdings gebe es noch viele baurechtliche Fragen zu klären.
Nach dem offiziellen Teil wurden die Besucher in drei Gruppen durch das Haus geführt. Für viele Stadt- und Markträte war es das erste Mal, dass sie hinter die Kulissen des Schlosses blicken konnten. Nach der Führung gab es noch eine Brotzeit vor dem Schloss.
"Wir wollen weiter Leben in Fockenfeld haben."
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