Das Bahnhofsgebäude, einst recht attraktiv und vor Jahrzehnten Zielpunkt vieler Ausflügler aus Amberg und Schwandorf, ist windschief und marode. Vor Jahren wurde es versteigert und ging an einen Bieter, der angeblich eine niedere fünfstellige Summe dafür bezahlte. Gemacht wurde seither kaum etwas. Bahnsteig und das angrenzende Haus verfallen mehr und mehr.
"Da können wir als Gemeinde wenig bis nichts tun", sagt der Fensterbacher Bürgermeister Christian Ziegler und erinnert an eine Episode, die sich im Herbst vergangenen Jahres abspielte. Die Big Band der Bundeswehr gab damals ein Konzert im benachbarten Högling, und zwei ihrer weiblichen Mitglieder reisten per Zug an. Die Damen mussten in Freihöls aussteigen, luden ihr Gepäck aus und fühlten sich ab dann in den Film "Spiel mir das Lied vom Tod" versetzt. Perron und das daneben stehende Gemäuer erinnerten sie an den Western. Falsche Ausstiegsstelle also? Nein, die Musikerinnen waren schon richtig angekommen. Doch dass es so etwas in unserer Zeit noch gibt, hielten die jungen Frauen nicht für möglich.
Die Deutsche Bahn hat zwar den Freihölser Bahnhof in andere Hände gegeben. Nicht aber das Grundstück davor. Dazu gehört eine ehedem als Garten genutzte Fläche samt Laube. Das Holzhaus ist in erbärmlichem Zustand, es bricht mehr und mehr zusammen. Kümmert das jemanden bei der Bahn? "Offenbar keinen", ärgert sich das Gemeindeoberhaupt.
An die ehemalige Gartenlaube grenzt ein Gehsteig, der ebenfalls im Betreuungsbereich des Schienenunternehmens liegt. Doch dort weiß das scheinbar niemand. Erinnerlich ist vielen Dorfbewohnern von Freihöls, dass sich bereits Hans Schrott, im Bürgermeisteramt Vorgänger von Christian Ziegler, vergeblich bemühte, bei der Deutschen Bahn einen kompetenten Ansprechpartner zu erreichen. "Wie bei Karl Valentins Buchbinder Wanninger", hatte Schrott seinerzeit gestöhnt.
Jetzt ergeht es Schrotts Nachfolger in gleicher Weise. Mit einem Hoffnungsschimmer allerdings: "Ich habe jemanden am Telefon gehabt, der gesagt hat, er werde es weitergeben", teilte Christian Ziegler auf Anfrage mit. Vielleicht kommen dann doch die meterhohen Disteln und anderer Unkrautbewuchs endlich weg. Denn dieser Zustand stößt auf Ärger und Missmut bei Nachbarn. Sie argumentieren: "Wir müssen uns nach der Gemeindeordnung um die Gehsteige kümmern. Doch für die Deutsche Bahn gilt scheinbar eine Ausnahmeregelung."













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