Große Trauer um Lilli Böhm. Die Wirtin mit Herz und Leidenschaft starb nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren. Die große Wertschätzung der beliebten Gastwirtin Lilli Böhm aus Tanzfleck über die Marktgemeinde Freihung hinaus zeigte sich in der dankbaren Anteilnahme an ihrem Begräbnis am Freitag. Den Trauergottesdienst gestalteten musikalisch Sopranistin Elena Weich aus Viehberg und Organist Armin Spies mit sinngebenden Liedern.
„Lilli Böhm war mehr als Wirtin, Ehefrau und Mutter. Sie war eine Frau, die ihren Glauben nicht nur im Herzen trug, sondern im Alltag lebte und daraus Kraft schöpfte“, betonte Pfarrer Benny Joseph. Der regelmäßige Gottesdienstbesuch war für sie selbstverständlich, der Rosenkranz – auch gemeinsam mit der Familie – war Ausdruck ihrer innigen Marienverehrung, ihres Vertrauens auf die Fürsprache der Gottesmutter. „Kommt her und esst!“ Dieses Bild aus dem Fischfang der Jünger mit Jesus passe so gut zu Lilli Böhm, sagte Pfarrer Benny. Wie oft habe sie genau diesen Satz gesagt: „Komm und iss was!“ Jetzt sei sie die Eingeladene, die am großen Tisch Gottes Platz nehmen darf beim Mahl des ewigen Lebens.
Gäste stets verwöhnt
Geboren wurde sie am 8. Juli 1948 als zweites Kind der Familie Ertel. Sie wuchs mit ihrer Schwester Rosemarie in Tanzfleck auf und besuchte dort die Volksschule. Nach dem frühen Tod ihres Vaters 1963 wurde ihr bereits mit 17 Jahren die Führung des landwirtschaftlichen Anwesens samt Gaststätte übertragen. Aus der Ehe 1967 mit Andreas Böhm gingen die Söhne Franz und Uli hervor. Mit sehr viel Engagement und Temperament verwöhnte sie ihre Gäste mit Schmankerln, regelmäßig unterstützt von ihrer Schwester und ihrem Schwager. Der Tod ihrer geliebten Schwester 2015 traf sie schwer. Sie zog sich zurück, die Energie ließ nach. Vor zwei Jahren schloss sie das Wirtshaus. Die letzten Monate verbrachte sie mit ihrem Mann im Haus von Sohn Uli. Nach kurzer schwerer Krankheit ist sie am 11.September im Klinikum St. Marien nach dem Empfang der heiligen Krankensalbung friedlich entschlafen.
„Lilli war eine Vereinswirtin, Kameradin, Freundin und vor allem ein Mensch mit Herz, Humor und Hingabe. 50 Jahre war sie Mitglied in unserem Schnupfclub Tanzfleck“, sagte Vorsitzender Josef Fellner. Er erinnerte an ihr herzliches Lachen hinter dem Tresen, an klare Worte, wenn es sein musste, und an eine Frau, die wusste, wie man eine Runde zusammenhält. Lilli habe sich nie in den Vordergrund gedrängt, und doch war sie immer da, wenn es was zu tun gab, jemand Hilfe brauchte. Fellner: „Du hast Spuren hinterlassen – nicht nur im Verein, sondern auch in unseren Herzen. Dafür danken wir dir. Wir werden dich nie vergessen.“
Etliche Blumenschalen
Trompeterin Sophia Hofmann intonierte im Friedhof „Ich bete an die Macht der Liebe“, „Näher mein Gott zu dir“ und „Time to say goodbye“. Auch Jürgen Grundler und Udo Brittinger legten nach der Einsegnung am Grab für die Freihunger Stammgäste eine Blumenschale nieder.
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