Freihung
20.12.2018 - 15:28 Uhr

In Elbart mit Gott durch den Advent

Dieter Thomas Heck entdeckte sie bereits 1990. Heuer feiert Brigitte Traeger 25-jähriges Bühnenjubiläum. In der Kulturscheune Elbart lässt die renommierte Sängerin ein hektisches Jahr ausklingen. Mit ihrem Adventskonzert.

Brigitte Träger besingt in der Kulturscheune Elbart den Sinn von Adventsfeiern und erinnert besinnlich und zugleich humorvoll an das Wunder von Weihnachten. Bild: Dagmar Williamson [dwi]
Brigitte Träger besingt in der Kulturscheune Elbart den Sinn von Adventsfeiern und erinnert besinnlich und zugleich humorvoll an das Wunder von Weihnachten.

Gastgeber Günther Preuß hat das gewisse Feingefühl für Jahreszeiten und die Emotionen, die diese mit sich bringen. Brigitte Traeger erinnert die Besucher an das Reine der Kindheit: Als in der Dämmerung durch den knirschenden Schnee gestampft wird und mit jedem Atemzug sich der sichtbare Dampf in Luft auflöst. Wenn die Vorfreude auf das gemeinsame Familienfest der Liebe so groß ist, dass nur das gemeinsame Singen das Warten überbrücken kann. Wenn der Glaube an Wunder noch fest in der Seele verankert ist.

Die Oberpfälzerin bekennt sich bewusst und öffentlich zu ihrem Glauben und erzählt über ihr persönliches Wunder, um anderen Mut zu machen. Lange habe sie überlegt, ob ein Leben im Kloster der richtige Weg für sie wäre, da sie als 40-Jährige noch immer nicht unter der Haube war. Aber alle waren sich einig, Nonne zu werden, ist nicht ihre Berufung. Vor fünf Jahren sang sie in der Kirche in Speichersdorf. Mit ihrem künftigen Bräutigam wechselte sie dort ein paar Worte - ahnungslos, dass dieser sich bereits in sie verliebt hatte. Ihre Wege trennten sich für ein Jahr, bis eine E-Mail sie zusammenführte: Das war ihr Wunder.

Mit "Ich schau auf den Kalender" aus ihrem Weihnachtsalbum besingt die 45-Jährige den tiefen Sinn eines Schicksals. Von dem familiären Charakter der Kulturscheune entzückt, erzählt sie über die Wichtigkeit, dankbar zu sein - vor allem dafür, Weihnachten gemeinsam feiern zu dürfen. Ruhig und besinnlich ermuntert sie zum Mitsingen von "Leise rieselt der Schnee". Romantisch mit der Garantie auf Gänsehaut klingt "Küss mich, halt mich, lieb mich" mit der Spielfilm-Melodie aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Die Oberpfälzerin hat aber auch eine amüsante Wiener Weihnachtsgeschichte parat. Zwei Schwestern mästeten eine Gans als Weihnachtsmahl. Keine wollte die tödliche Hand anlegen, so gaben sie dem Tier Schlaftabletten. Weinend wurde das Federvieh gerupft. Aber weil das alles so traurig war, gingen die Schwestern zu Bett - und wurden an Weihnachten schnatternd geweckt. Zu dritt lebten sie fröhlich weiter, bis die Gans eines natürlichen Todes starb.

Brigitte Traegers Ausstrahlung ist ein Leuchten: An ihrer Authentizität kann man nicht zweifeln. Sie ist ein Profi und obgleich dem Schlager die Einfältigkeit seiner Texte nachgesagt wird, ist das bei der erfolgreichen Künstlerin nicht der Fall. Ob volkstümlich oder kirchlich - mit ihrem Bekenntnis eröffnete sie vor acht Jahren das Pendant zum Folk-Gospel. Für sie gilt: "Ohne Gott bin ich niemand, durch Gott darf ich sein und alle seine Werke bewundern."

 
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