Im zweiten Anlauf hat der Marktgemeinderat Freihung bei seiner Sitzung bei zwei Gegenstimmen die Trassenführung der Abwässer-Überleitung von Großschönbrunn nach Seugast verabschiedet. Diplom-Ingenieurin Claudia Scharnagl von Seuss-Ingenieure Amberg stellte die Wirtschaftlichkeits-Berechnungen gegenüber, die keine großen Ausreißer auswiesen. Somit könnte nach ihrer Einschätzung jede der vier Vorschläge zum Tragen kommen. Dennoch liege der Vorteil bei der Variante 1.2, da hier alle Maschinenteile an einem Betriebspunkt seien.
„Die FW-Fraktion war sich nicht einig“, stellte deren Sprecher Reinhard Seidl fest. „Die Mehrkosten sind für mich der Knackpunkt, weil diese durch Beiträge an die Bürger weitergegeben werden müssten“, warf Zweiter Bürgermeister Klaus Siegert (CSU) ein. Hinsichtlich der Sicherheit und der Arbeitstechnik seien die Varianten 1.2 und 3 vergleichbar, meinte Abwassermeister Wolfgang Braun. Sebastian Weiß (CSU) hielt die Variante 3 langfristig für die beste Lösung, weil sich die Mehrkosten decken würden. „Der große Vorteil der Variante 1.2. ist die geringere Investition von rund 500.000 Euro“, bemerkte Bürgermeister Uwe König. CSU-Fraktionschef Helmut Wurzelbacher plädierte trotz höherer Betriebskosten ebenfalls für die Variante 1.2. mit einer Investitionssumme von 1,689 Millionen Euro. Diese erhielt schließlich bei zwei Gegenstimmen den Vorzug.
Zur Klärschlammentsorgung führte Claudia Scharnagl aus, dass sich Schneckenpresse und Zentrifuge seit zehn Jahren bewährt haben. Der Entwässerungsversuch sei notwendig, "weil jeder Klärschlamm von jeder Kläranlage unterschiedlich und für die weitere Planung der Kläranlage ausschlaggebend ist". Die beiden Versuche schlügen mit 9363 Euro zu Buche. Moritz Lobenhofer (SPD) wollte wissen, ob sich der Schlamm dadurch verringere. Weiß gab zu bedenken, dass sich bei einer Überleitung von Großschönbrunn nach Freihung der Klärschlamm verändere. Somit bestehe das Risiko, dass der Versuch wiederholt werden müsse. „Macht es überhaupt Sinn, dass wir jetzt testen, wenn in drei Jahren Großschönbrunn hinzu kommt?“, fragte Erika Urban (CSU). Scharnagl und Braun machten übereinstimmend deutlich, dass es schon jetzt wichtig wäre, eine Entscheidung zu treffen, weil davon die weiteren Planungen betroffen seien. Mit einer Gegenstimme entschied sich das Gremium für den Versuch der Klärschlammentwässerung.
Reiner Schönberger aus Seugast erhielt den Ingenieur-Vertrag für die Erneuerung der Ölabscheider-Anlage am Bauhof, die Hydranten-Erneuerung im Gemeindegebiet und die Kanalhausanschlüsse in der Elbarter Straße. Hinsichtlich der Verordnung über das Landesentwicklungsprogramm schließt sich die Marktgemeinde den Bedenken des Bayerischen Gemeindetages und des Landkreises an. Der ländliche Raum dürfe nicht abgehängt werden, hieß es in der Stellungnahme.
Auf einhellige Ablehnung stieß der Antrag von Omnibus Willax, Vilseck, auf Änderung der Schulbuslinie in Großschönbrunn. Dort gebe es am Morgen wiederholt Probleme beim Durchfahren der Raiffeisenstraße wegen parkender Autos. Dies führe zu Zeitverzögerung. „Die Sicherheit der Kinder hat absoluten Vorrang. Man könnte eine Bedarfshaltestelle einrichten“, sagte Wurzelbacher. Er sei nicht dafür, dass Kinder an der Ampel die Bundesstraße 299 überqueren, fügte Klaus Siegert an. Stefan Blind (CSU) regte an, einen Geschwindigkeitsmesser in Großschönbrunn aufzustellen.
Genehmigt wurde der Ankauf von 57 digitale Pagern für die Feuerwehren in der Gemeinde, was durch den Freistaat Bayern gefördert wird. Den verbleibenden Anteil in Höhe von 5752 Euro trägt die Gemeinde. Für den über 20 Jahre alten Fendt-Geräteträger ist eine neue Kupplung zum Preis von 7751 Euro und die Abdichtung der Hydraulik für 6356 Euro fällig, informierte der Rathauschef. Weiß riet zu einer Neuanschaffung, während sein Kollege Thomas Macke die Ansicht vorschlug, die Reparatur dem Bauhof zu übertragen. Für das Mehrzweckfahrzeug der Marktfeuerwehr erhielt die Gemeinde einen Zuschuss von 16300 Euro. Die bereits zweimal wegen Corona ausgefallene Benefiz-Veranstaltung zugunsten der Selbsthilfegruppe krebskranker Kinder Amberg-Sulzbach wird am 23. und 24. Juli in der Elbarter Kulturscheune nachgeholt.
„Der große Vorteil der Variante 1.2. ist die geringere Investition von rund 500.000 Euro.“
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