In der gut zweistündigen Sitzung erläuterte Verwaltungsamtsrat Max Heindl eingehend die Notwendigkeit dieser sehr kostenintensiven Maßnahme. Die dadurch gewonnenen Erkenntnisse (Abflüsse aus Stauraum-Kanälen, Regenüberlaufbecken und Pumpstationen) bilden nach seinen Angaben eine wichtige Grundlage für die Planung zur Sanierung der Kläranlage.
Dabei würden Fremdwassereinflüsse und Schäden am Mischwasser-Kanalsystem erfasst, dokumentiert und in Schadensklassen eingeteilt – "eine wichtige Grundlage für ein Sanierungskonzept", betonte Heindl. Denn in der wasserrechtlichen Genehmigung des Landratsamts sei neben der hydraulischen Berechnung auch eine Überrechnung der Schmutzfracht gefordert. Darüber hinaus sei bis zum 31. August eine Sanierungsplanung des Kanalnetzes mit Reduzierung des Fremdwassers zu erstellen. Die Kanalreinigung mit optischer Inspektion sei dafür zwingend erforderlich.
Max Heindl stellte fest, dass eine derartige Komplettuntersuchung seit Bestehen der Kläranlage noch nicht stattgefunden hat. Deshalb empfahl er dem Gremium eindringlich, diese enorm wichtige Maßnahme zu beauftragen. Die Ausführung übernimmt die Firma Kanalservice Braunen, Grießstätt, zum Angebotspreis von 469 057 Euro.
Abwassermeister Wolfgang Braun berichtete, dass die Erneuerung der elektronischen Steuerung für das Regenüberlaufbecken in Seugast mit einem Wirbeljet fällig ist. Der vorhandene Wirbeljet könne weiter verwendet und die Steuerung auch in den künftigen Umbau der Kläranlage Freihung integriert werden. Der Auftrag ging an die Firma Wilo Emu Anlagenbau, Hof/Saale, für 17 270 Euro. Für 54 815 Euro darf die Firma Pichl aus Freudenberg die Kanalerschließung des Baugebiets Thansüß-Brunnenstraße übernehmen.
Das Gremium befürwortete eine Ersatzbeschaffung für den Kubato-Traktor. Genehmigt wurden ein Wohnhausanbau in Hämmerleinsmühle und Wohnhausneubau mit Garagen in Tanzfleck.
Keine Einwände gab es zur Aufteilung der Vereinsbezuschussung, die insgesamt 4495 Euro umfasst. Die Mittel sind im Haushalt 2021 einzustellen und auszuzahlen. Die Geheimhaltung von Beschlüssen aus nichtöffentlichen Sitzungen des vergangenen Jahres wurde aufgehoben. Erika Urban (CSU) vertrat die Ansicht, dass die Bekanntgabe einmal jährlich genüge.
In Zusammenhang mit den Vorschriften des Wasserschutzgebiets stellt die Marktgemeinde Freihung für das geplante Baugebiet in Weickenricht eine Anfrage an das Landratsamt, wie und mit welchen Auflagen eine Ausnahmegenehmigung für eine Bauleitplanung erwirkt werden könne. Auch das Ergebnis der Bodenuntersuchung soll der Kreisbehörde vorgelegt werden.
Sein Okay gab das Plenum zur Verlängerung eines 2010 bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zum Zinssatz von 3,07 Prozent ausgereichten 1,1-Millionen-Euro-Darlehens. Für die noch zu tilgenden 550 000 Euro beträgt der Zinssatz 0,01 Prozent für weitere zehn Jahre. Für die Restsumme von 1,4 Millionen Euro des 2020 aufgenommenen 1,5-Millionen-Kredits mit einjähriger Zinsbindung bei der Volksbank Albstadt beträgt der Minuszins inklusive Vermittlungsgebühr für ein weiteres Jahr.
Architekt Heinrich Schwirzer informierte über den Planungsstand der Kultur- und Begegnungsstätte (Kube) und stellte die Geräteausstattung vor, die Jung und Alt gerecht werden soll. Beschafft werden demnach ein Junioren-Fitnessgerät mit Fallschutz und Montage durch die Firma Scotfit, Bochum, zum Preis von 25 647 Euro. Die Kosten für die Fundamente bezifferte Schwirzer mit 2380 Euro. Die Senioren-Fitnessgeräte inklusive Fundamente und Montage stellt die Firma Park Fit, Breitscheidt, für 12 239 Euro auf. Nicht enthalten ist hier der 5236 Euro teure Fallschutz, bemerkte Schwirzer. Zweiter Bürgermeister Klaus Siegert (CSU) gab die räumliche Trennung des Kinderspielplatzes zu bedenken. "Wir haben im Ausschuss besprochen, dass wir die vier Geräte wollen", unterstrich Dritter Bürgermeister Johannes Ott (SPD), nachdem andere Vorschläge eingebracht worden waren. Dieser Meinung schloss sich FW-Sprecher Reinhard Seidl an. Die Abstimmung endete mit 13:0.
Für die erste Erweiterung des Baugebiets in Thansüß "An der Siedlung" hat die Verwaltung die Kosten kalkuliert und der Marktgemeinderat das Projekt abgesegnet. Demnach wurde ein Erschließungsbeitrag von 37,92 Euro pro Quadratmeter (qm) und für das Grundstück 29,51 Euro pro qm festgesetzt. Zwei Plätze sind bereits verkauft, der Rest reserviert.
Bürgermeister Uwe König ging auf einen Leserbrief in der Amberger Zeitung zur Straße zwischen Großschönbrunn und Hirschau ein, da die Staatsregierung hierfür ein Förderprogramm aufgelegt habe. "Wir bleiben am Ball", versprach er. Vilsecks Stadtoberhaupt Hans-Martin Schertl ließ anfragen, ob Interesse an einem Radweg von Freihung nach Vilseck bestehe.
Moritz Lobenhofer (SPD) erinnerte an die Beseitigung des teerhaltigen Straßenaufbruchs vor dem Thansüßer Feuerwehrhaus. "Sobald es die Witterung erlaubt, erfolgt die Abfuhr", erwiderte Max Heindl. Stefan Blind (CSU) empfahl die Lagerung in Zukunft auf dem Platz bei der Kläranlage. Heinrich Müller (FW) bat, den Postkasten und die Glascontainer am Siedlerhaus freizuräumen. Wegen der Abnahme des Buchenwegs in Tanzfleck erkundigte sich Oliver Schmidt (FW). Heindl gab dazu bekannt, dass hier bereits eine Mängelanzeige an die bauausführende Firma ergangen sei. Die Abnahme stehe aber noch aus.
Zuhörer Gerhard Krones bat, bezüglich der Sanierung der Staatsstraße 2123 Druck auf das Staatliche Bauamt zu machen. Laut Bürgermeister König habe er bereits mit Baudirektor Noll gesprochen. "Es geht um Transparenz und bürgerfreundliche Information. Alle Bürger haben diesen Anspruch", wiederholte Krones sein Ansinnen, nichtöffentliche Beschlüsse grundsätzlich bekannt zu machen. Es obliege der Gemeinde, wie sie diese veröffentlicht, sagte dazu CSU-Markträtin Erika Urban. "Jeder interessierte Bürger kann doch ins Rathaus gehen und sich dort informieren", warf Fraktionskollege Sebastian Weiß ein. Heinrich Schwirzer (CSU) sprach sich aus Datenschutzgründen gegen das Vorlesen von nichtöffentlichen Beschlüssen aus. Max Heindl mache das vorbildlich, bemerkte der Gemeindechef.
Stephan Spörrer verwies auf den Hochwasserschutz an der Brücke in Seugast. "Wir haben noch kein Ingenieurbüro gefunden, bleiben aber dran", entgegnete Heindl. Bernhard Biller wollte die Einstufung von verkehrsreichen Ortsstraßen beim Räum- und Streudienst wissen. Es gebe einen Räumplan, der Rest werde bei Bedarf bedient, antwortete Heindl. Sein besonderer Dank galt dem Räumtrupp, der auch schon verbal beleidigt worden sei.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.