Die Freien Wähler aus Freihung feierten ihr 75-jähriges Bestehen. Vorsitzender Reinhard Seidl berichtete bei der Festveranstaltung im Gasthof Alte Post von den Anfängen der Gruppierung, die nach dem Krieg bereits 1948 mit Josef Krämer den Ersten Bürgermeister und zwei Markträte gestellt hätten. „Nicht die Parteien prägen die Politik, sondern Persönlichkeiten“, betonte Seidl bei der auch von Freunden und Unterstützern besuchten Jubiläumsfeier, die von den „Hohlweglauerern“ musikalisch gestaltet wurde.
"Der Bürger steht immer im Mittelpunkt", sagte Bürgermeister Uwe König (FW) als Hauptredner in seiner Halbzeitbilanz. Er stellte fest, dass das sehr anspruchsvolle Programm mit neun Schwerpunkten flächendeckend bearbeitet und konsequent fortgeführt werde. So seien zwei Bauleitverfahren mit rund 40 Parzellen auf den Weg gebracht worden, "ein echter Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft", merkte König an. Mit der Kube, der Erweiterung des Schützenheims in Tanzfleck, dem baldigen Baubeginn am Dorfgemeinschaftshaus in Thansüß, Spielplatzerweiterungen, der Ausweisung eines neuen Wanderwegs samt Gewinnung einer Wanderwartin sowie von Heimat- und Kulturpflegern konnte nach seinen Angaben der Freizeitwert erheblich gesteigert werden. Für die Ortsumgehung von Tanzfleck im Zuge der B 299 beginne nach langwieriger Überarbeitung der Planungen die Auslegung der Planfeststellung. Der Rathauschef freute sich besonders über die Bevölkerungsentwicklung. Dank Zuzug und Geburtenboom sei in seiner Amtszeit ein Zuwachs von 149 Einwohnern zu verzeichnen.
Der stellvertretende FW-Landesvorsitzende und -Kreischef Hans-Martin Grötsch, der auch für den Bezirkstag kandidiert, gratulierte dem Ortsverband und dankte für die geleistete kommunalpolitische Arbeit über Generationen hinweg. Grötsch wies auf die "nicht nachvollziehbaren Roten Gebiete“ im östlichen Landkreis hin, die sich auf sehr wenig Messpunkte bezögen. Dies betreffe auch massiv Freihung. Hier werde bereits seit 2020 an einem konstruktiven Lösungsansatz mit Umweltminister Thorsten Glauber gearbeitet. In diesem Zusammenhang freue es ihn, dass durch die neuen Messstellen eine bessere Eingrenzung der Roten Gebiete erfolgen könne. Wichtig ist hier laut Grötsch, den Schutz des Wassers zu gewährleisten, aber auch die Landwirte nicht unnötig zu belasten. Grötsch brach eine Lanze für die kommunalen Krankenhäuser: „Als Pandemie-Krankenhausbetreiber waren und sind wir froh, noch so eine zuverlässige Gesundheitsversorgung mit einer engagierten Belegschaft im Kreis zu haben.“
FW-Landtagskandidat Bernd Heinisch stellte sich vor. Er werde sich für gelebten Umweltschutz und mehr Miteinander bei Jugendlichen einsetzen. Wichtig sei ihm zudem, "dass bei der Migration eine realistische Herangehensweise der bisherigen Abwartetaktik weicht“. FW-Kreistags-Fraktionschef Peter Dotzler äußerte die Befürchtung, dass die angedachte Krankenhausreform zu einer Verschlechterung der Versorgung führen würde. Die Wohngeldreform bringe höhere Personalkosten im Landkreis ohne Ausgleich durch den Bund.
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