Der Johannisberg bietet derzeit einen ungewohnten Anblick. Die Kreuzigungsgruppe bei der Schmie-Alm ist verschwunden. "Die Kreuze standen schief", sagt das Freudenberger Urgestein Hermann Koch. "Wir hatten das schon eine ganze Zeit lang im Blick." Koch kümmert sich im Namen des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Freudenberg um die Anlage. Jetzt wurden die Kreuze entfernt, bald sollen neue aufgestellt werden.
Zwei Eichen gesucht
Schon vor zehn Jahren haben Koch und seine Helfer Vorkehrungen getroffen. Sie fällten drei Eichen und lagerten sie zur weiteren Verarbeitung. "Leider stellte sich jetzt heraus, dass einer der Stämme kernfaul war", erzählt Koch. "Deshalb bräuchten wir jetzt noch zwei andere Eichen mit einer Länge von 5,10 Meter und einem Kerndurchmesser von 30 Zentimeter, das heißt mit Rinde und Splintholz etwa 60 Zentimeter."
Auch die fast lebensgroße Christus-Figur, die 1966 der Amberger Künstler Oskar Wache gefertigt hat, muss ersetzt werden. 2009 brach bereits ein Arm ab und wurde notdürftig repariert. Wie sich jetzt herausstellte, ist er inzwischen völlig morsch. Der neue Eichenkorpus soll vom bekannten Münchener Kirchenausstatter Carl Ludwig hergestellt werden, die neue Figur kostet rund 4500 Euro.
Wahrzeichen und Fotomotiv
Die Heiligen Drei Kreuze sind eines der Wahrzeichen Freudenbergs und beliebtes Fotomotiv. In der bisherigen Form stammten sie aus dem Jahr 1966. Damals hatte der Bürgermeister und Sägewerksbesitzer Josef Schrott die Kreuze gestiftet. Schon vorher stand an der Stelle eine Kreuzigungsgruppe, allerdings mit Blechschnittfiguren. 1992 fand die letzte umfassende Renovierung der Anlage statt.
Wer die Erneuerung unterstützen will, soll sich mit Hermann Koch in Verbindung setzen, Tel. 09627/9799901. Bis 2005 hatte sich Konrad Pröm aus Freudenberg viele Jahre für den OGV um die Pflege der Kreuzigungsgruppe gekümmert.
Die Heiligen Drei Kreuze
- Auf der Nordseite des Johannisberges über Freudenberg steht eine Kreuzigungsgruppe.
- Früher trugen die drei Kreuze Blechschnittfiguren von Jesus und den beiden Schächern.
- 1966 wurden neue Kreuze aufgestellt mit einem hölzernen Christus-Corpus.
- 1992 war die letzte umfassende Renovierung der Anlage.
Der Sage nach wollte ein Freudenberger Rittersmann dort begraben werden, wo das Ochsengespann stehenblieb, das seinen Leichnam transportierte. Auf dem Weg habe das Gespann einmal kurz angehalten, dort seien die Drei Kreuze errichtet worden. Nach kurzer Zeit habe sich das Ochsengespann aber weiterbewegt und sei dann endgültig stehengeblieben. An dieser Stelle sei über einem Grab eine Kirche errichtet worden.
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