"Eine amtierende zweifache Kampfsport-Weltmeisterin, die im Dirndl als Miss Tracht auf dem Gokart ins Kickbox-Training fährt": So kündigte Freudenbergs Bürgermeister Alwin Märkl eine selbstbewusste, willensstarke Gemeindebürgerin den Besuchern beim Neujahrsempfang an. Nicht ohne Stolz könne er nach der 400-Meter-Läuferin und Olympiateilnehmerin Corinna Schwab aus Hiltersdorf eine weitere Persönlichkeit, die Lintacherin Jenny Wurster, für ihre herausragenden sportlichen Leistungen und Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene beglückwünschen.
Die geborene Hirschauerin begann 2010 das Kickboxen im Taekwondo-Center in Amberg, wie Märkl berichtete. Schon drei Jahre später habe sie sich Wettkämpfen gestellt. Nach einer familiär bedingten Auszeit startete Jenny Wurster im April 2022 wieder bei Wettkämpfen und durfte sogar zur Weltmeisterschaft des Fachverbands World Kickboxing and Karate Union (WKU) in Wales. Bei der 7. WM der World Material Arts Committee (WMAC) im vergangenen Jahr in Schwabmünchen, bei der über 1780 Kämpfer aus vier Kontinenten aus 24 Ländern vertreten waren, holte sie in der Kategorie "Vollkontakt bis 55 kg" den Weltmeistertitel, und wurde gleichzeitig in der Kategorie "Kicklight Damen bis 55 kg" Vizeweltmeisterin.
Im Interview mit Alwin Märkl erzählte die Ausnahmesportlerin, dass sie in jungen Jahren mit Gokartfahren begonnen habe und 2019 „Miss Tracht 2019“ wurde. Das Gokartfahren habe sie inzwischen aufgegeben, Foto-Shootings mache sie auch heute noch gern. Kampfsport und Modeln müssen kein Widerspruch sein, meint Jenny Wurster. 2022 war für sie ein erfolgreiches Jahr. Sie erkämpfte sich zahlreiche Titel – Deutsche Vizemeisterin, zweifache Deutsche Meisterin, Internationale Deutsche Vizemeisterin im Leichtkontakt, Internationale Deutsche Vizeweltmeisterin im Vollkontakt und zweifache Vizeweltmeisterin – und eröffnete ein eigenes Kickbox-Studio in Amberg. Seit der Weltmeisterschaft ist sie auch Teil der deutschen Nationalmannschaft.
Auf die Frage, was sie an dieser Sportart fasziniere, antwortet Wurster, es sei die Kombination aus Kraft, Schnelligkeit und Technik. Kickboxen sei eine vielfältige Sportart, bei der man an seine Grenzen gehen und gleichzeitig Stress abbauen könne. Vor einem krönenden Erfolg steht aber auch harte Arbeit: Sieben Tage in der Woche jeweils eineinhalb Stunden trainieren sei das Mindeste, sagte die Sportlerin. Sie habe vier Monate hart trainiert, um die Prüfung bei der International Sport Kickboxing Association erfolgreich abzulegen und damit den schwarzen Gürtel "1.Dan" zu erhalten.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.