Die Kinder sitzen im Halbkreis am Boden und erzählen aufgeregt vom Umzug. In den vergangenen Tagen durften sie in die neuen Räumlichkeiten einziehen. Alles ist so schön und neu hier, von der Garderobe bis zum Waschbecken. "Die Kleinen sind ganz begeistert", sagt Nina Rossow, die Leiterin der Johanniter-Kinderkrippe, die im Gemeindezentrum an der ehemaligen Hammermühle untergebracht ist. Die seit rund zehn Jahren bestehende Krippe ist für etwa 1,8 Millionen Euro erweitert worden. Nach fast einjähriger Bauzeit ist das Projekt bis auf ein paar Kleinigkeiten abgeschlossen.
Als die Gemeinde im Jahr 2012 damit anfing, das leerstehende ehemalige Hotel Hammermühle umzubauen, war klar, dass im oberen Teil des Hauptgebäudes das Rathaus und darunter eine Kinderkrippe einziehen sollen. Mehr als zehn Jahre gibt es die Johanniter-Krippe namens "Hammermühlenkinder" also schon. 2022 wurde aber klar, dass die Plätze nicht ausreichen, die Gemeinde stellte Überlegungen für eine Erweiterung an. Sogar eine Container-Lösung war kurzzeitig im Gespräch. "Da bot es sich an, das immer noch leerstehende Bettenhaus der Hammermühle zu nutzen", erklärt Bürgermeister Alwin Märkl. Dieser Teil des ehemaligen Hotels war vor zehn Jahren nur in den Rohzustand zurückgebaut worden. Die Nutzung ließ die Gemeinde damals für mögliche Bedarfe offen.
Diese Strategie ist nun aufgegangen. Mit kräftiger Unterstützung des Freistaats und eines KfW-Kredits konnte die Kommune nun den letzten Teil des ehemaligen Hotels herrichten lassen und einer sinnvollen Nutzung zuführen. Entstanden sind zwei neue Gruppenräume, zwei Ruheräume, ein Speiseraum mit Küche, ein Personalraum sowie ein ansprechender Eingangsbereich mit Garderobe. Auch die komplette, kindgerechte Inneneinrichtung wurde neu beschafft. Die Gesamtkosten für die Krippen-Erweiterung liegen bei etwa 1,8 Millionen Euro, wobei 620.000 Euro der Freistaat Bayern übernimmt und rund 475.000 Euro über die KfW finanziert werden.
Der Zeitplan war sportlich. "Wir hätten den ohne das Büro Harth und Flierl nicht einhalten können", sagt Bürgermeister Märkl. Bei Harth und Flierl war vor allem Denise Kerres für das Projekt zuständig. Bei ihr bedankte sich Märkl extra für die tatkräftige Unterstützung. Baubeginn war am 11. Mai 2023. Die offizielle Eröffnung soll bei einem im kleinen Festakt im April erfolgen.
Die Kinderkrippe im Gemeindezentrum Hammermühle ist nun von zwei auf vier Gruppen gewachsen. Betreut werden 48 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren. "Die Nachfrage ist weiterhin groß", berichtet die Leiterin der Einrichtung, Nina Rossow. "Wir sind schon wieder voll." Insgesamt sind zwölf Personen in der Krippe beschäftigt, zehn pädagogische Kräfte und zwei, die für die Küche zuständig sind. Rossow ist begeistert von dem Standort. Nicht nur, weil jetzt der zweite Teil völlig neu ist, sondern auch, weil sich die Kinder im Bachtal am Fuße des Johannisberges mitten in der Natur befinden. "Wir sind in wenigen Schritten im Wald, es gibt hier kaum Verkehr. Das ist ideal", sagt sie. Die Krippe hat ihren pädagogischen Schwerpunkt deshalb in den Bereich Naturwissenschaften und Umwelt.
Johanniter-Kinderkrippe
- Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag jeweils von 7 bis 15.30 Uhr, am Freitag von 7.30 bis 14 Uhr. In der Kernzeit von 8.30 bis 12 Uhr sollen alle Kinder anwesend sein. Eltern können unterschiedliche Zeitmodelle buchen.
- Kosten: Je nach Modell zwischen 120 und 225 Euro im Monat. Hinzu kommen je nach Bedarf Kosten für Mittagessen.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.