Sigismund Lang (96) wohnt zwar in Amberg. Eigentlich ist er aber ein waschechter Freudenberger. Das merkt man natürlich, wenn er aus seinem Leben erzählt und wenn die Freudenberger Vereine ihre langjährigen Mitglieder ehren. Jüngst erhielt der 96-Jährige eine Ehrenurkunde von der Vorstandschaft des VdK. Er war 1948 eingetreten, kurz nachdem der Ortsverband gegründet worden war.
"Ich kam damals aus der russischen Kriegsgefangenschaft zurück", erzählt er. "Da war es für mich eine Ehrensache, in den Verband einzutreten, der sich um die Kriegswitwen kümmerte." Lang ist als 17-Jähriger zum Kriegsdienst eingezogen worden, musste im Winter 1944/45 gegen die heranrückende Rote Armee kämpfen. Im Januar des letzten Kriegsjahres wurde er bei einem Gefecht am Fluss Weichsel schwer verwundet. Seitdem muss Lang mit einem Hüftschaden leben.
Der gebürtige Freudenberger hatte auch Glück im Leben. zum Beispiel, als er seine Frau Brigitte kennengelernt hat und auch, weil er eine Lehrerstelle in seinem Heimatort antreten durfte. Sigismund Lang unterrichtete von 1955 bis 1963 an der Schule in Wutschdorf, damals noch im alten Schulhaus, das dort stand, wo sich heute der Kirchplatz befindet.
So kam es, dass er sich auch ehrenamtlich in das gesellschaftliche Leben einbrachte. Lang wurde Mitglied des 1949 gegründeten Sportvereins und schloss sich dem Männergesangverein Johannisberg (gegründet 1952) an. "Ich habe noch immer viele Verbindungen nach Freudenberg und Wutschdorf", erzählt er. Leider könne er nicht mehr so oft vor Ort sein, weil er mittlerweile körperlich so eingeschränkt sei, dass ihm Pflegestufe 3 zuerkannt worden sei.
Bis vor einem Jahr hat Sigismund Lang noch oft als Ehrenmitglied an den Sitzungen des VdK teilgenommen. Da wollten die Vorsitzenden ihren langjährigen Weggefährten nun unbedingt auszeichnen. Die Urkunde und eine Ehrennadel des VdK überreichten die Vorsitzende des Kreisverbands Amberg-Sulzbach, Marianne Kies-Baldasty. Einen Gutschein des Ortsvereins Freudenberg-Wutschdorf und einen Blumenstrauß für Ehefrau Brigitte hatten die beiden Vorsitzenden Andreas Kurth und Marianne Gradl mit dabei.
"Wir denken an viele schöne gemeinsame Stunden zurück", sagte Marianne Gradl. "Den Mitgliedern wird er sicher immer in Erinnerung bleiben als guter Tänzer mit seiner Frau Brigitte beim alljährlichen Kameradschaftsabend."
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