Am Samstagabend war das Johannisbergfest schon eingeläutet - oder besser angeschossen - worden: Die Johannisbergschützen eröffneten die Zeremonie zum Abbrennen des Johannisfeuers mit einem Salutschuss. Vom Dorf aus machte sich ein langer Zug Schaulustiger, eskortiert von der Feuerwehr, auf den Weg zu den Heiligen Drei Kreuzen, wo die Mitglieder der Katholischen Landjugendbewegung einen riesigen Kegel aus Baumstämmen aufgerichtet hatten. Mit dem Feuersegen und den Klängen der Hammerbachtaler Blousn entzündeten die Jugendlichen das Holz. Das Feuer brannte lichterloh und bis weit nach Mitternacht.
Mit Kirchenchor Wutschdorf
Am Sonntag war der Tag der Fußwallfahrer: Schon am frühen Morgen machten sich Pilger aus Kemnath am Buchberg, Etsdorf, Lintach, Rottendorf und dem Oberland singend und betend auf den Weg zum Wallfahrtsort. Posaunen und Trompeten eröffneten die "Freudenberger Bläsermesse", gesungen vom Kirchenchor Wutschdorf unter der Leitung von Lukas Schöpf. Pfarrer Moses Gudapati ermutigte die Gläubigen in der Predigt, immer auf Gott zu vertrauen.
Er erinnerte an die Jünger Jesu, die in einem Fischerboot auf dem See Genezareth in Not gerieten. „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?“, hätten die Jünger gerufen. So fühle sich angesichts der vielen Krisen in der Welt auch heute mancher Mensch. Doch die Gläubigen könnten gewiss sein, dass Gott hilft, auch wenn es nicht sofort und direkt dem Wunschdenken entspricht. "Der Text des heutigen Evangeliums ermutigt dazu, gerade in der Krise die Beziehung zu Gott und seinem Messias nicht abreißen zu lassen."
Stimmungsvolle Andacht
Viele Gläubige lassen diese Beziehung nicht abreißen, das wurde auf dem Johannisbergfest deutlich. An beiden Tagen war das Wallfahrtsfest außerordentlich gut besucht. Der aus Wutschdorf stammende Karmelitenpater Robert Schmidbauer feierte die Gottesdienste mit. Am zweiten Tag, dem Patroziniumstag (24. Juni), hielt der Hirschauer Pfarrer Hans Hofmann die Predigt. Dazu kamen auch die Mädchen und Buben der Grund- und Mittelschule Freudenberg mit ihren Lehrerinnen und Lehrern. Die Schüler gestalteten den Gottesdienst zusammen mit dem Männergesangsverein Johannisberg mit.
Den Abschluss bildete wieder eine stimmungsvolle und fröhliche Andacht, die der ehemalige Wutschdorfer Pfarrer Norbert Götz (jetzt Pfarrer in Waldthurn) zusammen mit Pater Robert Schmidbauer hielt. Dazu versammelten sich auch traditionell der Festwirt, die Standbetreiber, Bratwürstlbrater und die Bedienungen. Die 1652 errichtete Wallfahrtskirche auf dem Johannisberg wird gerade renoviert und war deshalb heuer für die Gläubigen gesperrt.
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