Das Johannisbergfest in Freudenberg war wieder ein Naturerlebnis: Beschienen von der Sonne, umschmeichelt vom Wind, beschattet von Bäumen, verziert von Vogelzwitschern feierten viele Pilger und Bergfreunde das Patroziniumsfest der alten Wallfahrtskirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist. Schon am Freitag waren die Buben und Mädchen der Grund- und Mittelschule Freudenberg zum Freialtar gewandert, um mit Pfarrer Moses Gudapati eine Andacht zu feiern. "Es war so schön, die vielen Kinder und Jugendlichen vor der Kirche zu begrüßen", freute sich der Geistliche. Schulleiterin Heidrun Leitz ist es ein besonderes Anliegen, den Johannisberg mit seiner reichen Geschichte in den Schulalltag einzubinden.
Am Samstag hielt Pfarrer Ludwig Gradl (Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit, Amberg) die Festpredigt beim Gottesdienst. Er erinnerte dabei an die Barmherzigkeit, die Jesus Christus vorgelebt hat. "Gott, der barmherzige Vater, hat durch den Tod und die Auferstehung seines Sohnes die Welt mit sich versöhnt und den Heiligen Geist gesandt zur Vergebung der Sünden", zitierte Gradl aus der Lossprechungsformel der Beichte. Dies sei eine wunderbare, frohe Botschaft für die Menschen. Jeden einzelnen rief der Geistliche auf, selbst im Alltag Barmherzigkeit zu leben und Versöhnung zu stiften.
Viele Pfarrangehörige freuten sich, dass auch der aus Wutschdorf stammende Karmeliten-Pater Robert Schmidbauer aus Würzburg gekommen war und die Messe mitzelebrierte. Und noch ein anderer aus Wutschdorf stammender Kirchenmann gab sich die Ehre: Diakon Alfred Daubenmerkl (Pfarrei Mitterskirchen, Landkreis Rottal-Inn) stand am Sonntag mit am Altar. Am Sonntag hielt Pfarrer Moses Gudapati die Predigt. Er ermunterte die Gläubigen dazu, die Angst abzustreifen. "Wer an Gott glaubt und auf Gott vertraut, der hat allen Grund zur Zuversicht", versicherte er.
Der Sonntag war wieder ein besonderer Tag beim Johannisbergfest, weil frühmorgens die Wallfahrer aus Etsdorf, Lintach, Kemnath am Buchberg, dem Oberland und Rottendorf mit ihren Kreuzen laut betend durch die Landschaft zur Kirche zogen. Mit dem Zwölf-Uhr-Läuten wurden die Fußpilger unter dem Applaus der Besucher wieder verabschiedet. Ein besonderes Erlebnis war auch die Musik der Hammerbachtaler Blousn, der Freudenberger Haus- und Hofkapelle, die bis zur Schlussandacht am Nachmittag feinste, aber dezent vorgetragene Blasmusik bot.
Die Schlussandacht gestaltete Pater Robert Schmidbauer. Dabei ging er auf die Symbolik der Altarbilder der Johannisbergkirche ein. Zum Beispiel erzählte er, dass Europa unter dem besonderen Schutz Mariens stehe: "Die Gründerväter der EU haben sich ganz bewusst für eine blaue Fahne mit einem goldenen Sternenkranz entschieden. Sie nimmt Bezug auf Maria, wie sie auch in der Johannisbergkirche zu sehen ist – mit einem blauen Kleid und zwölf goldenen Sternen über dem Haupt." Mit einem kräftig gesungenen "Segne Du Maria" endete dieses Glaubensfest.
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