Der Johannisberg (605 Meter) ist der heilige Berg des Naabgebirges. Das war wohl schon so, als in der Gegend der christliche Glaube noch unbekannt war. Dort, wo die Wallfahrtskirche St. Johann steht, befand sich vor mehr als 3000 Jahren eine wuchtige Befestigungsanlage. Reste des drei Kilometer langen Ringwalls sind heute noch zu sehen. Seit der Christianisierung ist die alte Kultstätte christlich geprägt, mit einer Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist. Sein Gedenktag wird am 24. Juni gefeiert. Geschichtsschreiber berichten in alten Dokumenten von einer ganz "besonderen Affection" der Bevölkerung in der Umgebung zu diesem Berg. Diese Zuneigung ist ungebrochen.
Die Feierlichkeiten beginnen am Samstag, 22. Juni, mit dem Abbrennen des Johannisfeuers am Hang gegenüber der Dörfer Freudenberg und Wutschdorf. Um 21 Uhr ist Treffpunkt am Dorfplatz vor der Brauerei Märkl, von wo aus die Zuschauer, begleitet von der Feuerwehr und der Hammerbachtaler Blousn, zum Feuerplatz bei der Schmie-Alm ziehen. Die KLJB Freudenberg-Wutschdorf bereitet den riesigen Holzkegel vor und kümmert sich auch um die Zeremonie zum Feuersegen mit Pfarrer Moses Gudapati. Den Liedzettel dazu gibt es auch wieder per QR-Code in Pfarrbrief und Social Media. Für Bier und Bratwürste ist gesorgt.
Am Sonntag, 23. Juni, findet um 9.30 Uhr der erste Festgottesdienst statt. Der Kirchenchor Wutschdorf singt – begleitet von Trompeten und Posaunen – die "Freudenberger Bläsermesse", die 2002 von Franz Hanauska komponiert wurde. Dazu werden mehrere Fußwallfahrten erwartet – aus dem Oberland, aus Kemnath am Buchberg, Lintach, Etsdorf und Rottendorf. Alle Wutschdorfer sind eingeladen, sich im Oberland den Wallfahrern anzuschließen. Abmarsch ist in Hainstetten um 7 Uhr, in Etsdorf um 7.15 Uhr und in Lintach um 8 Uhr, jeweils am Dorfplatz. Anschließend darf unter den schattigen Bäumen Platz genommen werden für frisch gezapftes Bier und Rostbratwürste. Alle Spezialitäten stammen aus den Betrieben vor Ort. Der Festbetrieb klingt am Nachmittag aus.
Am Montag, 24. Juni, beginnt der Patroziniumsgottesdienst ebenfalls um 9.30 Uhr. Dazu pilgern auch die Kinder der Grund- und Mittelschule Freudenberg auf den Johannisberg. Festprediger ist Pfarrer Hans Hofmann aus Hirschau, für die musikalische Gestaltung sorgt der Männergesangsverein Johannisberg. Auch am Montag herrscht Festbetrieb bis zum Nachmittag.
Die Gemeinde Freudenberg bietet für alle Senioren vom Kirchplatz in Wutschdorf aus wieder einen Bustransfer an. Am Sonntag und Montag ist jeweils Hinfahrt um 8.30 und 9 Uhr. Die Rückfahrt erfolgt an beiden Tagen ab 12 Uhr jede halbe Stunde, letzte Abfahrt ist um 14 Uhr. Die einfache Fahrt kostet 1,50 Euro pro Person. Grundsätzlich empfiehlt sich ein Aufstieg zu Fuß ab Freudenberg. Wer mit dem Auto auf den Berg fährt, muss die Zufahrt an der Straße Richtung Oberpennading nutzen. Der Weg ist ausgeschildert. Der Waldparkplatz liegt dann ungefähr einen Kilometer von der Wallfahrtskirche entfernt.
Johannisberg
- Die Wallfahrtskirche St. Johann steht auf einer vorgeschichtlichen Kultstätte.
- Der Johannisberg hat früher auch Heiligenberg geheißen und gehört geologisch zum Naabgebirge.
- Die Johannisbergkirche wurde Ende des 16. Jahrhunderts durch den Vater des Winterkönigs gesprengt, um die ständigen Wallfahrten zu unterbinden.
- Als Freudenberg wieder katholisch war, wurde die Kirche 1652 wieder aufgebaut.
- Besonders schön ist die hölzerne Kassettendecke in der Kirche aus dem Jahr 1713.
- Weil keine Stromleitung zur Kirche geht, werden die Glocken per Hand geläutet, wird die Orgel mittels Blasebalg bedient.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.