"Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen", betonen die beiden Hauptverantwortlichen, Sabrina Bittner und Helmut Radimerski, im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. "Aber aufgrund der aktuellen Lage wäre es jedoch fahrlässig und unverantwortlich, die bei den Veranstaltern und Besuchern gleichermaßen beliebte Großveranstaltung wie gewohnt stattfinden zu lassen." Helmut Radimerski: "Auch die Absage des Münchner Oktoberfestes durch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Oberbürgermeister Dieter Reiter, hat zu unser Entscheidung beigetragen."
Viele Stunden hatte die Leiterin für Feste und Veranstaltungen der Schlossbrauerei, Sabrina Bittner, bereits vor der Pandemie investiert. Musikkapellen, Schausteller, Verkaufspersonal, Bedienungen und die vielen Vereine, die alljährlich durch ihre Mitarbeit zum erfolgreichen Gelingen beitragen, standen in den Startlöchern. Lob spendete Sabrina Bittner deshalb zahlreichen Agenten und Mittelsmännern von Musikkapellen und Schaustellern für die reibungslose Aussetzung der bereits geschlossenen Verträge. "Diese sollen im gegenseitigen Einvernehmen auf 2021 umgewandelt werden", so Bittner.
Beliebtheit stetig gewachsen
Zum großen Erfolg des Friedenfelser Herbstfestes gehört unweigerlich auch der jeweilige Bierwandertag. Er zog auch bei schlechtem Wetter wanderfreudige Besucher aus der gesamten Oberpfalz an. Zahlreiche Urlaubsgäste buchen mittlerweile immer das zweite Wochenende im September, an dem das Herbstfest stattfindet, weiß Tourist-Info-Leiterin Melanie Höfer. Die Idee zu dem Bierwandertag in Verbindung mit dem Herbstfest hatte der einstige Außendienstmitarbeiter der Schlossbrauerei, Emmeram Trottmann. Im Frühjahr 1985 war er mit dem damaligen Geschäftsführer Artur Straub auf Dienstreise in Pfaffenhofen unterwegs, wo ein ortsansässiger Wanderverein einen Wandertag veranstaltete. "Einen solchen Wandertag sollte alljährlich die Schlossbrauerei Friedenfels im Erholungsort durchführen", meinte damals Emmeram Trottmann und setzte nach seiner Rückkehr die Idee hierfür um.
Als im Herbst 1985 die erste Wanderstrecke durch den Naturpark Steinwald ausgewiesen wurde, dachte aber keiner an einen so großen Erfolg auf Dauer. Der Zuspruch steigerte sich alljährlich und die Beliebtheit in der Kombination 'Herbstfest/Bierwandertag' ist mit den Jahren stetig gewachsen. Mit dem Aufschwung wurden natürlich auch die Aufgaben und Pflichten der Veranstalter immer größer. Die Infrastruktur bezüglich Strom- und Wasseranschlüsse, Shuttle-Zubringerdienste, Verpflegungsstände und Festservice mussten stetig verbessert werden. Der Festplatz in der Ortsmitte wurde deshalb stetig angepasst. Der Bedarf an Parkplätzen in der Nähe des Festplatzes konnte jedoch nicht mehr gedeckt werden und Wiesen mussten hierfür angemietet werden. Ortsansässige und Besucher arrangierten sich seitdem und wissen, dass an den Festtagen stets derAusnahmezustand in der kleinen Steinwaldgemeinde herrscht.
Keine Wanderung mit 90
Viele Freundschaften sind durch die Großveranstaltung entstanden. Vermieter und Quartiergeber können darüber umfangreich berichten. Ein Ereignis im Zusammenhang mit dem diesjährigen Ausfall des Herbstfestes schmerzt Helmut Radimerski jedoch. "Kurt Krämer aus Mitterteich hat bis jetzt alle 35 Wandertage miterlebt und hat sie alle mit Bravour bestritten. Bei seiner Ankunft im Festzelt im vergangenen Jahr meinte er lächelnd: ,Auch im nächsten Jahr wenn ich Neunzig werde, will ich dabei sein.'"



















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