Ursprünglich war die Tour anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Naturparks Steinwald in diesem Jahr eine von vielen Veranstaltungen. Coronabedingt jedoch fielen viele gesellige Treffen und auch Feiern den Folgen der Pandemie zum Opfer. So wurde die rund zweieinhalbstündige Naturpark-Tour am Sonntag zu einem gesunden Höhepunkt in freier Natur.
Maßgeblich daran beteiligt waren die beiden Naturpark-Ranger Marie Wittmann und Jonas Ständer. Sie erhielten am Ende der Tour viel Lob von den teilnehmenden Wanderern.
Hintergrundwissen
Den interessierten Naturliebhabern lieferten sie während der Wanderung vorbei an spektakulären Felsformationen bis hoch zum Waldhaus mit seinem Rotwildgehege viele Informationen und vor allem wichtiges Hintergrundwissen. Als kleine Zugabe erfreute aufgrund des Jubiläums zusätzlich zur kostenlosen Wandertour jeden Teilnehmer eine Brotzeit und ein Getränk beim Waldhaus.
Erstaunt waren besonders die von weit her angereisten Teilnehmer schon wenige Minuten nach dem Start, als der Zipfeltannenfelsen erreicht wurde. Die beeindruckende Felsformation mit ihren schroffen Granitverwitterungsformen sowie Moos- und Buschgewächsen präsentierte sich vielfarbig beim Durchblick durch die Ferngläser und Fotoapparate in der warmen Vormittagssonne. Als sie das Granitgestein genauer begutachteten und den Informationen von Ranger Jonas Ständer lauschten, merkten sie schnell, warum an dieser Stelle von der „Steinwald-Sphinx“ die Rede ist.
Etwa einen Kilometer weiter erreichte die Gruppe die zweite Station. Thema waren hier die Quellen und Bäche. Rangerin Marie Wittmann: „Der Steinwald ist reich an Quellen, die sich zu kleinen Waldbächen vereinigen. Früher hatten diese Bäche eine große Bedeutung, da sie die Energiequelle für Mühlen, Hammerwerke und Schleifsteine waren. Heute sind diese Quellen und Bäche noch ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen."
Am dritten Etappenziel informierte Jonas Ständer über die frühere Köhlerei im Steinwald. „Bis ins späte Mittelalter war Holzkohle ein wichtiger Energieträger im Steinwald und der Region.“ Der Ranger nannte dabei Orte im Steinwald, wo man noch heute an die schwere Arbeit von damals erinnert wird. „Große kreisrunde Flächen weisen darauf hin.“
Zu den Höhepunkten der Tour gehörten vor allem auch die Panoramablicke, wie zahlreiche Wanderer am Ende der Tour betonten. Bereits der Blick durch manch geschlagene Schneise wegen der Borkenkäferplage auf dem Waldhistorischen Lehrpfad und vor allem die Weitsicht vom Saubadfelsen beeindruckten nicht nur die Erstbesteiger. Nachdem der Fels über eine Metallleiter erklommen worden war, konnten die Teilnehmer der Tour weit in die umgebende Region blicken. Der ungeheure Stein- und Waldreichtum wurde dabei auch den Wanderprofis wieder einmal deutlich vor Augen geführt.
Temperamentvolles Jungtier
Ein Highlight der Tour war nach dem Abstieg vom Saubadfelsen ein Besuch am Wildgehege beim Waldhaus. Sehr zur Freude der Teilnehmer ließ sich hier Hirsch Max, der erst kürzlich von Waldsassen in den Steinwald umgesiedelt worden war, blicken. Das temperamentvolle Jungtier soll im großen Rotwildgehege in den nächsten Jahren für Nachwuchs sorgen. Naturpark-Ranger Jonas Ständer informierte dabei auch über die weiteren Wildtiere im Steinwald sowie über die Waldbewirtschaftung.
Rangerin Marie Wittmann war es schließlich vorbehalten, vor der köstlichen Brotzeit noch einige Informationen über das Waldhaus zu liefern. Dabei erfuhren die Wanderer, dass das ehemalige Forsthaus aufwendig saniert wurde und jetzt an den Wochenenden als Wandergaststätte großen Zuspruch findet.





















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.