Seit 2017 zeichnet die Gemeinde Friedenfels beim Neujahrsempfang Menschen aus, die sich um das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger besonders verdient gemacht haben. Grundlage für die besondere Auszeichnung mit Urkunde und Bürgermedaille ist ein langes ehrenamtliches Engagement im kommunalen, sozialen, kulturellen, sportlichen oder allgemein gemeinnützigen Bereich. Die Ehrung erhielten bis jetzt erst sieben Personen. Seit Sonntag gehören zwei weitere besonders engagierte Friedenfelser zu diesem Kreis: Lisa Rauh und Helmut Radimerski.
Bürgermeister Oskar Schuster überreichte dem 65-jährigen Helmut Radimerski beim Neujahrsempfang in der Steinwaldhalle die bedeutende Auszeichnung. „Er ist eigentlich ein Spätberufener“, schmunzelte Oskar Schuster zu Beginn seiner Laudatio und verwies auf die Anfangszeiten von Helmut Radimerski als aktiver Fußballer. „Während heutzutage Bambini bereits ab dem dritten Lebensjahr dem Ball nachjagen, startete Helmut erst mit zwölf Jahren in der C-Jugend beim TSV Friedenfels.“ Was dann aber folgte, schaffen nur wenige, unterstrich Bürgermeister Oskar Schuster anerkennend und erinnerte an 1000 Spiele bis 2015 von Helmut Radimerski für den TSV Friedenfels.
Spielleiter und Vorsitzender
Schuster fügte weiter an: „All dies reichte 'Radi', wie er von seinen Freunden genannt wird, jedoch nicht.“ Bereits in jungen Jahren übernahm er auch Verantwortung im Ehrenamt. Von 1983 bis 1988 hatte er das Amt des Spielleiters bei der Zweiten Mannschaft inne. Von 1988 bis 2009 war er Fußball-Gesamt-Spartenleiter. 2009 wurde Radimerski zum Vorsitzenden des TSV Friedenfels berufen; er bekleidete das Amt bis 2017. Bei der Jahreshauptversammlung 2017 übernahm er dann das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Diesen Posten habe er mit großem Engagement noch immer inne, informierte Oskar Schuster.
Viele Jahre war das TSV-Urgestein zudem auf den Sportplätzen in der Region als Schiedsrichter unterwegs. Trotz seines großen, sportlichen und ehrenamtlichen Engagements setzte sich Radimerski darüber hinaus für die vielen Mitglieder des TSV Friedenfels ein, so Oskar Schuster. Auch begleitete er Hochzeiten und Beerdigungen mit der Fahnensektion, „meist als Fahnenträger und dies schon seit 25 Jahren“, wusste Oskar Schuster. Nicht wegzudenken sei seine Leidenschaft bei geselligen TSV-Veranstaltungen. Ob als Gastronom im TSV-Sportheim oder als Manager von großen Festveranstaltungen, „Helmut, du bist zu Recht das Aushängeschild des TSV Friedenfels und ein Vorbild für uns alle in Sachen Ehrenamt“, lobte Bürgermeister Oskar Schuster am Ende seiner Laudatio. Der abschließende lange Applaus durch die vielen Besucher des Neujahrsempfangs war ein sichtbares Zeichen der Bewunderung des langjährigen TSV-Funktionärs.
"Beispiel für uns alle"
Nicht minder stark fiel der Beifall aus, als Zweiter Bürgermeister Christian Bischof die nächste Laudatio eröffnete: „Es ist mir eine besondere Ehre, heute einer Person zu danken, die sich seit über drei Jahrzehnten mit unermüdlichem Einsatz für unsere Gemeinde Friedenfels einsetzt. Lisa Rauh verkörpert nicht nur den Geist des ehrenamtlichen Engagements, sondern ist zu einer wahren Stütze und einem leuchtenden Beispiel für uns alle geworden.“
Christian Bischof erinnerte in der Laudatio an das Jahr 1990, wo sich Lisa Rauh erstmals aktiv im Bund Naturschutz einbrachte. „Damals gründete sie die Kindergruppe 'Die Umweltbären', um junge Menschen für die Natur zu begeistern und ein Bewusstsein für Umweltfragen zu schaffen“, unterstrich Christian Bischof. In den Jahren von 2000 bis 2008 habe sie zudem als Natur- und Landschaftsführerin dazu beigetragen, Feriengästen und Interessierten den Erholungsort Friedenfels näherzubringen. Doch ihr Einsatz seit weit über die touristischen Belange hinausgegangen, sagte der Zweite Bürgermeister und stellte ihr Interesse im Förderkreis Freibad in den Mittelpunkt. Von der Organisation und Vorbereitung zu Beginn einer Badesaison über die Personalorganisation im Kiosk bis hin zu Einkäufen - „ohne ihr jahrelanges großes Engagement wäre das Freibad schon lange Geschichte“, meinte Christian Bischof.
Ruhig und konstruktiv
Doch nicht nur im Bereich des Friedenfelser Freibads habe Lisa Rauh bleibende Spuren hinterlassen, fuhr der Laudator fort. So stand Lisa Rauh bis 2023 insgesamt 25 Jahre lang an der Spitze der Eltern-Kind-Gruppe im TSV. 2007 wurde sie in den Friedenfelser Gemeinderat gewählt. „Ihre ruhige Art in hitzigen Diskussionen, ihr sachliches Auftreten und ihre Fähigkeit, konstruktive Lösungen zu finden, machten sie in all den Jahren zu einer wertvollen Persönlichkeit im Gemeinderat“, unterstrich Christian Bischof. Seit 2014 hat sie auch das Amt der Dritten Bürgermeisterin inne. Ihre Kompetenz und ihr Engagement stelle sie seit der gleichen Zeit im Kreistag unter Beweis, so der Laudator.
Ihre Vielseitigkeit zeigte sich zudem im Friedenfelser Kinderhaus, stellte Bischof weiter heraus. Bei Personalproblemen sei sie in den zurückliegenden Jahren ohne zu zögern immer wieder eingesprungen. „Als ausgebildete Fachkraft hat sie den laufenden Betrieb mit aufrechterhalten und ihre Freizeit den Kindern in unserer Gemeinde gewidmet“, lobte Christian Bischof.
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